Private Equity: Finan­zie­rung­s­um­feld trübt sich ein

19.02.2016

Am Private-Equity-Markt zeichnet sich eine Abkühlung des heiß gelaufenen Finanzierungsumfelds ab. Das ist eines der Ergebnisse des Private Equity Panels, für das CMS und das Magazin Finance rund 40 Private-Equity-Häuser anonym befragten.

Die Verfügbarkeit und Konditionen von Buy-out-Finanzierungen haben sich nach Ansicht der befragten Private-Equity-Manager verschlechtert, heißt es in der Studie: Der Wert zur Verfügbarkeit von Fremdkapital für Übernahmen (Buy-out-Debt) ging gegenüber der vorherigen Umfrage im vergangenen Herbst um 14 Prozent zurück, die Konditionen schätzen die Befragten um zwölf Prozent schlechter ein.

Dieses Ergebnis passe zu jüngsten Berichten, wonach Banken ihre Kreditmargen zuletzt angezogen haben, schreiben die Studienautoren. Auch kreditnehmerfreundliche "Convenant-Light"-Strukturen werden demnach nicht mehr so freigiebig angeboten wie im Vorjahr.

Debt-Funds auf dem Vormarsch

"Auch wenn die Banken im Leveraged-Finance-Markt zurückhaltender sind als in den letzten Monaten, werden Deals in naher Zukunft nicht an der Finanzierung scheitern", glaubt CMS-Partner Dr. Tobias Schneider. "Debt Funds sind im deutschen Markt immer stärker auf dem Vormarsch und werden sich, wenn auch zu schlechteren Konditionen, als alternative Kreditgeber etablieren."

Nachdem im vierten Quartal noch über die Hälfte aller Leveraged Buy Out-Finanzierungen im deutschen Midmarket auf kreditfinanzierte Sonderausschüttungen (sogenannte Recaps) und Refinanzierungen von Portfoliounternehmen zurückging, scheint dieser Trend nun ebenfalls abzuflachen. Aktuell erwarten nur noch 29 Prozent der befragen PE-Manager, dass in diesem Jahr Recaps als Exitkanal an Bedeutung gewinnen werden. Vor einem Jahr teilten diese Ansicht noch 66 Prozent der Panelisten.

Weniger Recaps, mehr Secondaries

Aber auch gegenüber anderen Arten des Ausstiegs macht sich Zurückhaltung breit: Lediglich von den Secondary-Buy-Outs erwartet mit 42 Prozent ein relevanter Anteil der befragten PE-Manager gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme.

Ob sich die aktuellen Entwicklungen bei Finanzierungen und Recaps negative Auswirkungen auf Neu-Investments haben wird, ist nach Ansicht der Studienautoren noch abzuwarten. Gerade im vierten Quartal vergangenen Jahres habe die Schwemme an Recaps dem PE-Markt eine Reihe potentieller Akquisitionsziele entzogen. Nehmen die Recaps tatsächlich ab, könnte dies die Schwäche des Finanzierungsumfelds in den nächsten Monaten kompensieren.

Für das Private Equity Panel befragen CMS Deutschland und das Magazin Finance dreimal jährlich rund 40 Private-Equity-Häuser anonym zu ihrer Einschätzung der aktuellen Marktsituation.

Beteiligte Kanzleien

Quelle: CMS Hasche Sigle

Zitiervorschlag

Private Equity: Finanzierungsumfeld trübt sich ein . In: Legal Tribune Online, 19.02.2016 , https://www.lto.de/persistent/a_id/18529/ (abgerufen am: 01.05.2024 )

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