Eine einzelne Kieler Studentin hat einen bemerkenswerten Vorgang ins Rollen gebracht: Union und FDP in Schleswig-Holstein wollen ein gesetzliches Verbot der Vollverschleierung in Hörsälen, der grüne Koalitionspartner sträubt sich.
Thüringen hat ihn zuletzt abgeschafft, Mecklenburg-Vorpommern mit sichtbaren Erfolgen wieder eingeführt: den Beamtenstatus für Rechtsreferendare. Nun legt Hessen nach und hofft, so dem Mangel an Justiznachwuchs begegnen zu können.
Das deutsche Auswärtige Amt kann sich bekanntermaßen vor Bewerbungen kaum retten. Eine Station kann man als Referendar aber auch beim Europäischen Auswärtigen Dienst machen – das wissen bloß die wenigsten. Lukas Kleinert möchte das ändern.
Wer in Sachsen Jura studieren will, hat keine Wahl: In Dresden ist das nicht mehr möglich. Was sich an der letzten verbliebenen Juristenfakultät in Leipzig entsprechend tut und was noch werden soll, zeigt Lisa Striegler.
Sachsen-Anhalt ermöglicht es schon seit April dieses Jahres. Nun will auch der Norden nachziehen und E-Klausuren für das Staatsexamen einführen. Dazu haben Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein eine Expertengruppe einberufen.
Bis zum Ende ihres Jurastudiums müssen Examenskandidaten eine riesige Stoffmenge bewältigen. Aus verschiedenen Gründen bilden sie deshalb Lerngruppen. Nur: Die muss man auch gut organisieren, damit sie wirklich etwas bringen.
Nach über elf Semestern Anstrengung durchfallen und keinen Abschluss haben – das ist die Angst, der Jurastudenten von Anfang an standhalten müssen. Mit Kombistudiengängen wollen manche Universitäten Examenskandidaten den Druck nehmen.
Auch 2017 ist die Zahl der erfolgreichen Juraabsolventen gestiegen – bereits im vierten Jahr in Folge. 57 Prozent der erfolgreich Geprüften waren Frauen. Zwischen den Bundesländern gibt es erhebliche Unterschiede.