Justizbehörde Hamburg

Eigenes Prü­fungs­zen­trum für E-Examen in Pla­nung

Lesedauer: 2 Minuten

"Handschriftliche Klausuren sind von gestern", sagt Hamburgs Justizsenatorin Anna Gallina. Auch im juristischen Staatsexamen soll die Digitalisierung Einzug halten. Doch dafür braucht es bestimmte Räumlichkeiten - und die sind jetzt gefunden.

Mit einem neuen digitalen Prüfungszentrum will die Hamburger Justizbehörde die Voraussetzung für die Umstellung auf die neue E-Klausur im juristischen Staatsexamen schaffen. Dazu soll in der Dammtorstraße zwischen Stephansplatz und Gänsemarkt eine komplette Büroetage angemietet werden, in deren Räumlichkeiten künftig bis zu 140 Kandidat:innen gleichzeitig ihre Prüfungen ablegen können, wie Justizsenatorin Anna Gallina (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur sagte. "Die E-Klausur hat in Hamburg ein Zuhause gefunden. Mit der Anmietung von Räumen schaffen wir die besten Voraussetzungen für das Staatsexamen 2.0."

Zudem werde damit der Auftrag der Bürgerschaft an den Senat umgesetzt, die Umstellung auf die E-Klausur aktiv voranzutreiben. Mit der Änderung des Deutschen Richtergesetzes war den Ländern dafür grünes Licht gegeben worden. Die bisherigen Planungen sehen überwiegend eine Einführung in diesem und dem nächsten Jahr vor. In Hamburg sollen ab Spätherbst erste Probeklausuren im neuen Prüfungszentrum geschrieben werden. Der Echtbetrieb im Examen soll Anfang 2024 beginnen.

"Die Einführung der E-Klausur ist dringend notwendig. Handschriftliche Klausuren sind von gestern", sagte Gallina. "Mit der Digitalisierung vermeiden wir Prüfungsverzerrungen und verbessern die Chancengleichheit."

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Flüstertastaturen und neue Software

Da die mit PC, großem Bildschirm und Flüstertastatur ausgestatteten Prüfungsplätze für die E-Klausur mehr Raum einnehmen würden als bisher, reiche der Platz in den bisherigen Räumlichkeiten am Dammtorwall nicht mehr aus, hieß es in der Behörde.

Für die beiden geplanten Prüfungsräume würden aber nur etwa 850 der insgesamt 1.250 Quadratmeter großen Bürofläche benötigt - und auch das nur für ungefähr sechs Monate im Jahr. Deshalb könnten auf der Etage zugleich 350 Quadratmeter für die gestiegenen Platzbedarfe des Sozialgerichts und des Landessozialgerichts zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus erlaube die geplante Einrichtung der Klausurräume außerhalb der Examenszeiten vielfältige Nutzungen durch andere städtische Einrichtungen.

Die Anmietung der Fläche soll langfristig über zehn Jahre erfolgen. Für die Finanzierung - auch die der Einrichtung und der nötigen Software - muss der laufende Haushaltsplan angepasst werden. Darüber soll die Bürgerschaft am kommenden Mittwoch entscheiden.

dpa/ast/LTO-Redaktion

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