Die juristische Presseschau vom 25. März 2014: Todesurteile in Ägypten – Wählen nur für deutsche Bremer – Facebook gerichtlich verboten

25.03.2014

Recht in der Welt

Österreich – Restitution: In ihrem Feuilleton befragt die FAZ (Anne Kohlick) den österreichischen Journalisten Stephan Templ, der wegen eines unvollständig ausgefüllten Formulars zu einem Restitutionsantrag zu einer mehrjährigen Haftstrafe wegen Betruges verurteilt wurde. Der oberste Gerichtshof des Landes hat eine Nichtigkeitsbeschwerde Templs abgewiesen, der Haftantritt stehe nun unmittelbar bevor. Der Journalist fühlt sich "wie in Putins Russland", hält einen "Rachefeldzug" gegen ihn wegen kritischer Artikel zu Arisierungen in Österreich für möglich und plant, den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wegen seiner Verurteilung anzurufen.

USA – Datenbank: In ihrem Wissens-Teil berichtet die SZ (Boris Hänssler) über "Lex Machina", eine auf künstlicher Intelligenz beruhende Software, die anhand einer Auswertung öffentlich zugänglicher Entscheidungssammlungen die Kompetenz von Anwälten und Entscheidungstendenzen von Richtern in US-amerikanischen Patentstreitigkeiten bewertet. Einer Anwendung der Software in Deutschland stehe bislang noch die umstrittene Monopolstellung der Juris-Datenbank entgegen.

Uruguay – Präsident: In einer Seite Drei-Reportage stellt die SZ (Peter Burghardt) den uruguayischen Präsidenten José Mujica vor. Maßgeblich auf dessen Betreiben führt das lateinamerikanische Land demnächst einen legalen Cannabis-Markt unter staatlicher Aufsicht ein und zeigt sich auch in Fragen wie Abtreibung oder Homo-Ehe progressiv. Nach Mujica sei dies weder links noch liberal, vielmehr vernünftig: "Die Welt muss gewisse Dinge, die unabänderlich sind, akzeptieren."

Sonstiges

Sexueller Missbrauch und katholische Kirche: Die SZ (Matthias Drobinski) berichtet über die Vorstellung eines neuen Forscherteams, dass sich mit den Gründen, Auswirkungen und der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche befassen soll. Betroffene kritisierten, dass keiner ihrer Vertreter zu der wissenschaftlichen Aufarbeitung eingeladen wurde.

Gewaltschutzambulanz: In Berlin nimmt eine Gewaltschutzambulanz als Teil der Rechtsmedizin der Charité-Klinik ihre Arbeit auf. Wie FAZ (Mechthild Küpper) und taz-Berlin (Antje Lang-Lendorff) schreiben, sollen in der Ambulanz künftig Opfer von häuslicher Gewalt, Überfällen und Vergewaltigungen nicht nur medizinisch behandelt werden. Die Einrichtung diene ebenso der gerichtsfesten Dokumentation und Sammlung körperlicher Spuren.

Karriere: Das Handelsblatt (Rene Bender) berichtet über eine Umfrage, nach der für eine Mehrheit der jüngeren angestellten Anwälte in Großkanzleien die Partnerschaft nicht mehr das bestimmende Ziel der eigenen Karriereplanung ist. Dies sei zum einen dem "steiniger" gewordenen Weg in die Partnerschaft geschuldet, zum anderen durch "andere prägende Einstellungen der heutigen Associate-Generation", etwa dem Wunsch nach intakter Work-Life-Balance.

Das Letzte zum Schluss

Fernseh-Richter auf Abwegen: Barbara Salesch wäre so etwas sicherlich nie passiert: Wie bild.de berichtet, wurde in Memphis/USA der Star der früheren Fernseh-Show "Judge Joe Brown" zu fünf Tagen Gefängnis verurteilt. Der nach Einstellung der Show als Anwalt Tätige hatte in einem Gerichtssaal gepöbelt.

Beiträge, die in der Presseschau nicht verlinkt sind, finden Sie nur in der heutigen Printausgabe oder im kostenpflichtigen E-Paper des jeweiligen Titels.

Morgen erscheint eine neue LTO-Presseschau.

lto/mpi

(Hinweis für Journalisten)

Was bisher geschah: zu den Presseschauen der Vortage.

Zitiervorschlag

Die juristische Presseschau vom 25. März 2014: Todesurteile in Ägypten – Wählen nur für deutsche Bremer – Facebook gerichtlich verboten . In: Legal Tribune Online, 25.03.2014 , https://www.lto.de/persistent/a_id/11433/ (abgerufen am: 23.05.2024 )

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