Die juristische Presseschau vom 23. Oktober 2012: Antworten im Parlament – Volksbegehren in Bayern – Haftstrafen für Erdbebenforscher

23.10.2012

Weitere Themen – Recht in der Welt

Italien – Haftstrafen für Erdbebenforscher: Ein italienisches Gericht hat sieben Erdbebenforscher zu je sechs Jahren Haft verurteilt, weil sie vor dem Erdbeben in L' Aquila 2009 nicht ausreichend auf Gefahren hingewiesen hätten. spiegel.de (Axel Bojanowski) schildert den Fall und die empörten Reaktionen von Wissenschaftlern.

USA/Argentinien/Ghana – Pfändung von Marinesegler: Ein US-amerikanischer Hedgefond hat ein Segelschulschiff der argentinischen Marine in Ghana festsetzen lassen, um ausstehende Gelder vom argentinischen Staat einzutreiben. Wie die SZ (Simone Boehringer) berichtet, sind ähnliche Pfändungsversuche argentinischen Staatseigentums in Deutschland mehrfach gescheitert.

England – Zockerprozess: Die FTD (Sebastian Borger) berichtet aus London von dem Fortgang des Prozesses gegen den ehemaligen Händler der UBS-Bank, Kweku Adoboli, der sich wegen Betrugs und Bilanzfälschung verantworten muss. Der Prozess solle nach derzeitigem Stand Ende kommender Woche abgeschlossen werden.

Griechenland – Prozess gegen Ex-Siemens-Manager: Wie das Handelsblatt (Gerd Höhler) berichtet, will das Athener Oberlandesgericht mehrere ehemalige Siemens-Manager vorladen. Ihnen werde Bestechung und Geldwäsche vorgeworfen. Einige der Betroffenen seien wegen der Schmiergeldpraktiken in Deutschland bereits rechtskräftig verurteilt bzw. frei gesprochen worden.

Sonstiges

Wirtschaftsprüfer und Rechtsberatung: Mit den Vor- und Nachteilen des Trends Wirtschaftsprüfung und Rechtsberatung aus einer Hand anzubieten, setzt sich das Handelsblatt (Catrin Gesellensetter) auseinander. Das Modell sei für viele Gesellschaften attraktiv, allerdings plane der EU-Binnenmarktkommissar Barnier eine strikte Trennung von Beratung und Prüfung.

Pro-Bono-Rechtsberatung: Aled W. Griffiths (Handelsblatt) fordert die Entwicklung einer Pro-Bono-Kultur unter deutschen Anwälten nach dem Vorbild der USA. Damit könnten "Fälle, die sonst nie auf dem Schreibtisch eines Anwalts gelandet wären" vor Gericht gebracht werden und das Ansehen der Anwaltschaft würde gestärkt.

Das Letzte zum Schluss

Alles Umsonst: Der Rechtsanwalt Christoph Nebgen zeigt sich auf seinem Blog Nebgen wenig angetan von kostenloser Rechtsberatung. Ironisch kommentiert er, er habe sich wohl schon an Gratis-Baumärkte, Gratis-Tankstellen und Gratis-Vermieter gewöhnt.

Beiträge, die in der Presseschau nicht verlinkt sind, finden Sie nur in der heutigen Printausgabe oder im kostenpflichtigen E-Paper des jeweiligen Titels. Morgen erscheint eine neue LTO-Presseschau.

lto/ak

(Hinweis für Journalisten)

Was bisher geschah: zu den Presseschauen der Vortage.

Zitiervorschlag

Die juristische Presseschau vom 23. Oktober 2012: Antworten im Parlament – Volksbegehren in Bayern – Haftstrafen für Erdbebenforscher . In: Legal Tribune Online, 23.10.2012 , https://www.lto.de/persistent/a_id/7366/ (abgerufen am: 19.05.2024 )

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