Mit Lücken beschäftigt sich die Jurisprudenz bekanntlich fast so leidenschaftlich wie die Musikwissenschaft mit der Fuge. Ein neues Büchlein zeigt aber, wie groß der juristische Forschungsbedarf zu etwas anderem ist: zum Phänomen "Loch".
Wer sich an schlechten Heirats- und Bekanntschaftsanzeigen stört, sollte über das Problem des Ehemäklerlohns nicht schweigen – wie sich am Beispiel des bekanntesten deutschen Philosophen zeigen lässt.
Der Öffnung des Richterberufs für Frauen ging viel Streit voraus. Die ökonomische Pleite der Weimarer Republik und die NS-Ideologie hielten die Gleichberechtigung auf. 1905 machte sich ein prominenter Richter doppelbödig lustig.
Heute vor 60 Jahren hob der BGH das Urteil eines Schwurgerichts auf, das den NS-Verbrecher Werner Scheu nur wegen Beihilfe zum statt wegen Mordes verurteilt hatte. Ein gut dokumentiertes Stück Rechtsgeschichte, das zeigt, was schief lief.
Eine Diskussion, wie der "Übergewinn" von Kriegsprofiteuren abzuschöpfen sei, wurde in Berlin schon einmal geführt – vor über 100 Jahren. Und auch die kriegsbedingte Nahrungskonkurrenz von Tier und Mensch ist auf der Tagesordnung nicht neu.
Erdgas und Fernwärme müssen sich hierzulande einst günstig auf den Rechtsgehorsam ausgewirkt haben. Die große Zeit des Holz-, Benzin- und Kohlendiebstahls ging in seltsam kriminogenen Zonen aber erst in den 1970er Jahren zu Ende.
Was heißt es für den Zivilprozess, wenn der Staat wechselt? Wie viele Männer braucht es, um eine Revolution zu machen? Vor 100 Jahren befasste sich das Reichsgericht mit zahllosen Fragen aus Kriegs- und Notzeiten.
In einem Urteil aus dem Jahr 1993 fasste das Bundesarbeitsgericht einmal in witziger Kürze zusammen, was es mit dem "Antiimperialismus" auf sich hat. Und auch andere westdeutsche Gerichte befassten sich mit dem Thema.