In der Weimarer Republik gehörte der Jurist zu den am häufigsten gespielten deutschen Bühnen-Schriftstellern. Bei seiner Flucht aus Deutschland und Österreich halfen ihm die Vorlieben eines britischen Theater-Kritikers.
Mit Nachkriegsgeschichten aus dem Berlin der Jahre 1945 bis 1952 erzählt Ernst Reuß aus einer surrealen und brutalen Zeit der deutschen Justiz, Verwaltung und Politik.
Am 13. August 1961 begann der Bau der Berliner Mauer. Während die Tötungsdelikte an den innerdeutschen Grenzanlagen in Erinnerung blieben, sind weitere juristische Sachverhalte der deutschen Teilung verblasst.
Mitten im Ersten Weltkrieg wurde aus der Exmatrikulation eines meinungsstarken Studenten aus der Berliner Universität ein kleiner Skandal. Damals konnten Hochschulen als Gerichte tätig werden und sogar Campus-Haft anordnen.
Der Kanzler schimpfte über die "Idioten in den eigenen Reihen": 1986 erschien ein Buch, das nicht nur humoristisch darüber aufklärte, wer damit gemeint war. Sein Verfasser wurde disziplinarisch gemaßregelt, weil es auf Interna beruhte.
Allerlei Straftaten bringen derzeit die Freibäder ins Gerede. Ein Berufspolitiker verlangt rasches Aburteilen. Der Blick in ältere Entscheidungen zeigt: Der Badebetrieb hatte schon immer juristisches Konfliktpotenzial.
Während des 1. Weltkriegs terrorisierten Militär und Justiz Österreich-Ungarns neben Menschen in den besetzten Gebieten auch eigene Staatsbürger. Eine falsche Mimik oder Kritik am Alkoholismus konnte laut Historikern den Galgen bedeuten.
Kein Gegenstand ist klein genug, um nicht eine Unzahl an juristischen Problemen und Kontroversen an ihm aufzuhängen. Zu den langjährigen Spitzenreitern im Verhältnis von Größe und Problem zählt das gemeine Streichholz.