BGH hebt Lizenzentzug auf: Boxer darf wieder kämpfen

25.04.2013

Im Kampf um seine Profilizenz hat der 50-jährige Berufsboxer Andreas Sidon vor dem BGH einen Erfolg gegen den Bund Deutscher Berufsboxer errungen. Die Karlsruher Richter lehnten einen Lizenzentzug ab. Dies geht aus einem am Mittwoch veröffentlichten Urteil hervor.

Der Sportverband hatte dem deutschen Meister im Schwergewicht 2007 aus medizinischen Gründen die Lizenz entzogen. Ein Arzt hatte nach einer k.o.-Niederlage festgestellt, Sidon würden bei weiteren Kämpfen ernste Gesundheitsschäden drohen. Das lehnte der Bundesgerichtshof (BGH) nun in letzter Instanz ab (Urt. v. 23.04.2013, Az. II ZR 74/12). Eine Begründung wurde nicht veröffentlicht; nach dem Verlauf der mündlichen Verhandlung dürften eher formale Aspekte ausschlaggebend gewesen sein.

"Nach unserer Lesart ist damit festgestellt, dass Sidon noch eine Lizenz hat", sagte der Anwalt des Boxers, Elmar Schuhmacher nach der Bekanntgabe des Urteils. "Damit ist auch der Weg frei für Schadensersatzansprüche wegen der ausgefallenen Kämpfe und sonstiger entgangener Einnahmen."

Die juristischen Details sind vertrackt: Nachdem zwischenzeitlich der Berufungsausschuss des Verbands die Entscheidung über den Lizenzentzug wieder aufgehoben hatte, wollte der Bund Deutscher Berufsboxer vor Gericht feststellen lassen, dass die Lizenz zu Recht entzogen worden sei.

dpa/age/LTO-Redaktion

Zitiervorschlag

BGH hebt Lizenzentzug auf: Boxer darf wieder kämpfen . In: Legal Tribune Online, 25.04.2013 , https://www.lto.de/persistent/a_id/8606/ (abgerufen am: 26.04.2024 )

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