OLG Koblenz: Bei Unfall in Arlberger Skigebiet gilt österreichisches Recht

11.05.2011

Bei einem Unfall zwischen Deutschen im Ausland sind die vor Ort geltenden Verhaltensvorschriften maßgebend dafür, wer haftet. Das entschieden die Koblenzer Richter in einem am Mittwoch bekannt gewordenen Urteil.

Einschlägig sei nicht das deutsche, sondern das in Österreich geltende Recht, so das Oberlandesgericht (OLG). Auf die Staatsangehörigkeit der Beteiligten komme es nicht an (Az. 5 U 1273/10).

Das Gericht gab damit der Schadensersatzklage eines Skifahrers aus Deutschland gegen einen Landsmann statt. Beide waren im österreichischen Warth auf einer Piste zusammengestoßen. Der Kläger verwies darauf, dass nach den Verhaltensregeln des Internationalen Ski-Verbandes FIS grundsätzlich der Hinterherfahrende eine besondere Aufmerksamkeitspflicht hat und dieser bei einem Unfall allein haftet. Der Unfallgegner hielt dem entgegen, dass nach deutschem Haftungsrecht den Kläger in jedem Fall ein Mitverschulden trifft.

Das OLG schloss sich der Auffassung des Klägers an. Als unerheblich werteten die Koblenzer Richter auch, dass die FIS-Regeln in Österreich nicht etwa als gesetzliche Regeln, sondern als Gewohnheitsrecht gelten.

dpa/tko/LTO-Redaktion

 

Mehr auf LTO.de:

Pistenunfälle: Skihasen vor dem Richtertisch

Drohende Enteignung: Bauern-Aufstand trübt Olympia-Hoffnung

SG Berlin: Gebrochenes Bein auf Weihnachtsfeier als Arbeitsunfall

Zitiervorschlag

OLG Koblenz: Bei Unfall in Arlberger Skigebiet gilt österreichisches Recht . In: Legal Tribune Online, 11.05.2011 , https://www.lto.de/persistent/a_id/3243/ (abgerufen am: 19.04.2024 )

Infos zum Zitiervorschlag
Jetzt Pushnachrichten aktivieren

Pushverwaltung

Sie haben die Pushnachrichten abonniert.
Durch zusätzliche Filter können Sie Ihr Pushabo einschränken.

Filter öffnen
Rubriken
oder
Rechtsgebiete
Abbestellen