Jurastudium

Nütz­liche Online-Ange­bote zum Lernen

von Sabine OlschnerLesedauer: 4 Minuten

E-Learning-Kooperationen, Gesetzestexte, Linksammlungen: Im Internet findet sich vieles, das Jurastudierende beim alltäglichen Lernen unterstützen kann. Hier einige Inspirationen – vielleicht ist ja auch für Dich etwas dabei?

Digitale Lerntools bieten zwei große Vorteile: Sie machen das Lernen sowohl zeitlich als auch örtlich unabhängig. Statt im Hörsaal Veranstaltungen zu besuchen oder in der Bibliothek Literatur zu recherchieren, kann manch Nützliches von überall und zu jeder Zeit abgerufen werden – zum Beispiel zu Hause, in der Bahn oder sogar im Urlaub. Auch kollaboratives Arbeiten mit Mitstudierenden wird mit Hilfe einiger digitaler Tools einfacher.

Über kostenlose Podcasts von Dozenten, die ihre Vorlesungen aufgezeichnet haben, hat LTO bereits berichtet. Zwölf weitere kostenlose Online-Angebote zur Examensvorbereitung finden sich hier und hier. Doch das Internet bietet noch mehr – vielleicht ist ja auch etwas dabei, das sich für Dich und Deine Routinen als nützlich erweist.

Anzeige

Gerichtsentscheidungen und Linksammlungen

Statt dicke Gesetzesbücher mit sich herumzutragen, haben Studierende die Möglichkeit, online auf bestimmte Inhalte zuzugreifen. Frei zugängliche Online-Gesetzesbücher finden sich auf etwa auf dejure.org. Praktisch dabei: Online-Verweise lassen sich hier schneller lesen als beim Blättern durch ein Buch.

 Über einen VPN-Zugang zum Netzwerk der Hochschule sowie ein E-Mail-Postfach an ihrer Hochschule haben Jurastudierende an den meisten Universitäten zudem Zugriff auf die Datenbank von beck online. Ebenfalls viel Literatur bietet die Nomos eLibrary: Über das Netz ihrer Universität bzw. über einen VPN-Zugang können Jurastudierende zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen verschiedener Verlage lesen, viele auch aus dem Rechtsbereich.

Tim Wiest, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Köln, hat sich die Mühe gemacht und eine lange Linkliste zu – oft kostenlosen – E-Lehrbüchern für alle Rechtsgebiete des Grundstudiums zusammengestellt. Die Liste findet sich auf der Website der Kölner Fachschaft.

Das Gute an Online-Literatur: Die Medien können abgespeichert werden. In heruntergeladenen Dokumenten lässt sich zudem die Suchfunktion nutzen, um schneller die relevanten Inhalte für die eigene Recherche zu finden.

Uni-Kooperationen für übergreifende Repetitorien

Teilnehmende des Unireps der WWU Münster haben Zugriff auf eine mehrfach ausgezeichnete E-Learningplattform. Das Angebot umfasst Auswertungen von Ausbildungszeitschriften über neueste Entwicklungen in der Rechtsprechung und Lehre, Online-Lektionen zur Kursvor- und -nachbereitung, einen E-Klausurenkurs und einen Klausurenpool mit rund 500 original Examensklausuren. Außerdem gibt es umfangreiche Urteilsregister und Selbsttestmodule. Das Unirep Münster hat sich zudem mit weiteren E-Learningplattformen der rechtswissenschaftlichen Fakultäten in Bielefeld, Bochum, Frankfurt/Oder und der Fernuni Hagen vernetzt und bietet damit eine sehr umfangreiche Lernressource für die Examensvorbereitung.

Ebenfalls sehr umfangreich ist die kollaborative digitale Lernplattform Jurcoach der Universität Freiburg mit zahlreichen frei zugänglichen Lernmaterialien. Man kann in einem Problemfälle-Wiki oder in Rechtsprechung stöbern, Fälle trainieren, alte Klausuren anschauen und im Tandem Probeklausuren schreiben sowie Multiple-Choice-Tests absolvieren.

Gesetzestexte und Mindmaps auf dem Handy

Die App Jlaw (für iOS und Android) bietet Zugriff auf Bundesgesetze, inklusive Volltextsuche.

Noch etwas weiter geht die App gesetze.io (für iOS und Android), die neben den Bundesgesetzen studienrelevante Normen des Europarechts und einige Landesgesetze im Angebot hat.

Die App "Gesetze im Internet" bietet Zugriff auf die Website des Bundesministeriums für Justiz, wo stets Gesetzestexte in der aktuellen Fassung zu finden sind (Android).

Bei Juralib gibt es teils kostenlose, teils kostenpflichtige Inhalte. Mit der App lassen sich Mindmaps erstellen, die sich in Schemata umwandeln lassen. User können die Mindmaps auch mit anderen teilen und gemeinsam daran arbeiten.

Auch die kostenlose My JEM App bietet der Community unter anderem Mindmaps an, die dabei helfen sollen, das prüfungsrelevante Wissen zu strukturieren. Zudem liefert sie Tracking-Methoden und ein Wiederholungssystem für die Klausur- oder Examensvorbereitung.

Nicht vergessen: digitale Karteikarten

Digitale Karteikarten gibt es bei Cobocards (iOS) und bei Repetico (iOS). Mit der letztgenannten App können Lerngruppen auch gemeinsam Karteikarten erstellen und fachliche Diskussionen führen.

Besonders beliebt ist das Karteikarten-Programm Anki, das viele Einstellungsmöglichkeiten und Add-Ons zur Individualisierung bietet. Zum Beispiel zeigt eine Heatmap farblich an, an welchen Tagen und in welcher Intensität man lernt. Lernende können angeben, ob ihnen die Wiederholung leicht oder schwer gefallen ist. Entsprechend passt sich der Wiederholungsrhythmus an. Ein Countdown zählt die Tage bis zur Prüfung.

Mit dem Tool Notion lassen sich Lernunterlagen erstellen, verwalten und organisieren. Ein besonders praktisches Feature sind die Toggles: Unter den einzelnen Prüfungspunkten können sämtliche Inhalte, Probleme, Definitionen und Formulierungsbeispiele notiert und anschließend als Karteikarten eingeklappt und wieder ausgeklappt werden. Damit hat man immer das gesamte Prüfungsschema im Blick. Notion Toggles lassen sich übrigens auf der Website anki in Anki-Karteikarten umwandeln.

Wir hoffen, dass auch für Dich etwas dabei war, und wünschen viel Erfolg bei der nächsten Prüfung!

Auf Jobsuche? Besuche jetzt den Stellenmarkt von LTO-Karriere.

Thema:

Jurastudium

Verwandte Themen:
  • Jurastudium
  • E-Learning
  • Repetitorium

Teilen

Ähnliche Artikel

Newsletter