Todesstrafe in Weißrussland vollzogen: Bun­des­re­gie­rung äußert sich bestürzt

08.05.2017

1979 Norwegen, 1989 Slowenien, 1999 Ukraine. Nach und nach schafften alle europäischen Länder die Todesstrafe ab – mit Ausnahme von Weißrussland. Auf die dort im April vollstreckte Strafe reagiert die Menschenrechtsbeauftragte erschüttert.

Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Bärbel Kofler, hat sich bestürzt über die Vollstreckung eines Todesurteils in Weißrussland geäußert.

Die Todesstrafe sei eine "unmenschliche, grausame und antiquierte Form der Bestrafung" und durch nichts zu rechtfertigen. "Sie hat keinen Platz in unserer Zeit und ich bin erschüttert, dass sie mitten in Europa erneut zur Anwendung gekommen ist", wurde Kofler am Montag in einer Mitteilung des Auswärtigen Amts zitiert. Sie appellierte an die Regierung in Minsk, ein Moratorium für die Vollstreckung der Todesstrafe im Land einzuführen.

Das autoritäre Weißrussland hatte im April das erste Todesurteil in diesem Jahr vollstreckt. Der Mann aus der Stadt Gomel war wegen Vergewaltigung und Mordes an zwei Frauen zum Tode verurteilt worden.

In der Ex-Sowjetrepublik warten nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Wesna zwei weitere Männer auf ihre Hinrichtung. Weißrussland ist das letzte europäische Land, in dem noch Todesstrafen vollstreckt werden. Im vergangenen Jahr wurden vier Menschen hingerichtet.

dpa/nas/LTO-Redaktion

Zitiervorschlag

Todesstrafe in Weißrussland vollzogen: Bundesregierung äußert sich bestürzt . In: Legal Tribune Online, 08.05.2017 , https://www.lto.de/persistent/a_id/22858/ (abgerufen am: 24.04.2024 )

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