Die juristische Presseschau vom 1. Juli 2015: "Grexit" und das Recht – YouTube besiegt GEMA – Roben sind Pflicht

Recht in der Welt

USA – Eheschließung: Wie die FAZ (Andreas Ross) berichtet, vertritt der texanische Generalstaatsanwalt Ken Paxton (Republikaner) die Rechtsansicht, dass Standesbeamte und Richter sich aus religiösen Gründen weigern dürfen, "homosexuelle Heiratswillige zu bedienen". Das Urteil des Supreme Court zur gleichgeschlechtlichen Ehe bezeichne Paxton als "Rechtlosigkeit".

Israel – Kafka-Briefe: Im Streit um Briefe von Franz Kafka hat die israelische Nationalbibliothek einen Erfolg erzielt: Das Bezirksgericht in Tel Aviv hat entschieden, dass der Nachlass von Max Brod, Freund Kafkas und Herausgeber, an die Jerusalemer Bibliothek geht. Das meldet unter anderem focus.de.

Juristische Ausbildung

Thomas Fischer zur Juristenausbildung: Zu den Fragen, ob Jurastudenten gut ausgebildet werden, Jura nun schwer oder leicht ist, wer an was Schuld trägt, hat Thomas Fischer in seiner Kolumne auf zeit.de Gedanken zusammengetragen. Der Bundesrichter kommt zu der Einschätzung: "Jura ist ein vertracktes Angebot, den Gang und die Struktur und die Herrschaft der Welt zu begreifen und zu steuern."

Kritik am Jurastudium: Ist das Jurastudium noch zeitgemäß? Nein, findet Anna K. Bernzen auf zeit.de: Gut hätten es die Auswendiglerner und die, die sich die privaten Repetitorien leisten könnten. Bernzen beklagt auch den ihrer Meinung nach festgefahrenen Fächerkanon, der "Studenten einengt".

Sonstiges

Poststreik: Der Anwalt Thomas Ubber erklärt in der FAZ, warum er den nun drei Wochen andauernden Streik der Post für "juristisch fragwürdig" hält. Für die Rechtmäßigkeit eines Streiks komme es nicht nur auf das Streikziel im Streikbeschluss an (Verkürzung der Arbeitszeit), sondern auch auf die "wahren Ziele" der Gewerkschaft. Das Ziel sei hier ausweislich der "Verlautbarungen der Gewerkschaft", den "ungeheuren Vertragsbruch" seitens der Post "auf eigene Weise zu kompensieren".

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Morgen erscheint eine neue LTO-Presseschau.

lto/fr

(Hinweis für Journalisten)

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