Nach 45 Jahren: Insol­venz­kanzlei Kübler zer­bricht

01.04.2019

Das 45. Jahr ihres Bestehens ist für die Insolvenzkanzlei Kübler auch das Letzte – zumindest in der derzeitigen Form. Die Equity-Partner Bruno Kübler, Sebastian Laboga und Bettina Breitenbücher werden zum Jahresende getrennte Wege gehen.

Dr. Bruno Kübler (73) hat seine Kanzlei 1974 in Köln gegründet - heute gilt sie als eine der größten Insolvenzverwalterkanzleien Deutschlands. Insbesondere in den 1990er und frühen 2000er Jahren expandierte die Sozietät stark, sie eröffnete bundesweit Büros. Derzeit arbeiten rund 30 Berufsträger und insgesamt 150 Mitarbeiter an 15 Standorten für die Sozietät.

Nun wurde bekannt, dass zum Jahresende Schluss sein soll. Die drei geschäftsführenden Partner Dr. Bruno Kübler, Sebastian Laboga und Dr. Bettina Breitenbücher teilten gegenüber LTO mit, dass eine "unterschiedliche strategische Ausrichtung" der Grund für die Trennung sei. Gleichwohl werden alle drei im Bereich Insolvenzverwaltung tätig bleiben.

Da Laboga und Kübler die Sozietät verlassen werden, hat Breitenbücher ein Übernahmerecht. Sie werde unverändert im Bereich Insolvenzverwaltung und Restrukturierungsberatung tätig sein und wolle den Restrukturierungsbereich weiter ausbauen, heisst es zu ihren Zukunftsplänen lediglich. Auch Laboga will weiterhin als Insolvenzverwalter und Restrukturierungsberater arbeiten.

Etwas konkreter sind die Pläne von Kanzleigründer Kübler. Er kündigte an, künftig mit einem Team von 60 bis 80 Mitarbeitenden seine Insolvenzverfahren zu bearbeiten, darunter etwa das Großverfahren Future Business aus dem Infinus-Komplex. Er wolle in einer neuen Einheit einen Schwerpunkt auf Kriminalinsolvenzen legen. Außerdem möchte Kübler sich danach dem von ihm gegründeten RWS-Verlag und der Gründung einer neuen Dienstleistungsgesellschaft für Insolvenzverwalter widmen.

Weitere Einzelheiten wollten Breitenbücher, Kübler und Laboga zum jetzigen Zeitpunkt nicht mitteilen. So ist etwa noch unklar, wie viele Einheiten es künftig geben wird, ob sich die drei Partner anderen Kanzleien anschließen werden oder selbstständig machen wollen, und ob Breitenbücher ihre Option auf Fortführung der Kanzlei ausübt.

Ende 2017 hatte Kübler bereits einen starken Einschnitt zu verkraften, es kam zu mehreren Partnerweggängen und Standortschließungen. Unter anderem waren der Equity-Partner Dr. Franz-Ludwig Danko und der Salary-Partner Dominik Montag mitsamt ihren Teams zu Römermann gewechselt und brachten die von ihnen geleiteten Standorte ein. Danko ist nach einem Jahr bei Römermann bereits wieder ausgestiegen und nun in eigener Kanzlei tätig. Weitere Insolvenzverwalter verließen Kübler ebenfalls 2017 und schlossen sich der AHW Insolvenzverwaltung, Römermann und Reimer an.

ah/LTO-Redaktion

Beteiligte Kanzleien

Zitiervorschlag

Nach 45 Jahren: Insolvenzkanzlei Kübler zerbricht . In: Legal Tribune Online, 01.04.2019 , https://www.lto.de/persistent/a_id/34685/ (abgerufen am: 19.03.2024 )

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