Jurastudium an der Uni Leipzig
Kurzcheck
- Fakultät mit 600-jähriger Geschichte an einem bedeutenden Gerichtsstandort
- Elektronische Anfertigung der Staatsexamensklausuren möglich
- Erste juristische Prüfung in Sachsen ist anspruchsvoll
Kontakt
Universität Leipzig
Juristenfakultät
Burgstraße 27
04109 Leipzig
NC
alle Bewerber zugelassen
im WS 2024/25
Fakultät in Zahlen
Studierende an der Fakultät: | 2.632 |
Hauptamtliche Professor:innen: | 27 |
Honorarprofessor:innen: | 17 |
Wiss. Mitarbeitende: | 90 |
Schwerpunktbereiche
- Grundlagen des Rechts
- Klima- und Umweltrecht
- Internationales und ausländisches Privat- und Verfahrensrecht
- Europarecht - Völkerrecht - Menschenrechte
- Bank- und Kapitalmarktrecht
- Kriminalwissenschaften
- Medien- und Informationsrecht
- Rechtsberatung - Rechtsgestaltung - Rechtsdurchsetzung
- Unternehmensrecht
- Arbeitsrecht
- Steuerrecht
- Wettbewerbs- und Energierecht
- Recht der Politik
Staatl. Pflichtfachprüfung
Die Note in der staatlichen Pflichtfachprüfung in Sachsen ergibt sich aus folgenden Leistungen:
Art der Leistung | Anteil Gesamtnote |
6 Klausuren | 66,67% |
Prüfungsgespräch | 33,33% |
Rechtsgebiet | Anzahl Klausuren |
Zivilrecht | 3 |
Öffentliches Recht | 2 |
Strafrecht | 1 |
Die Zulassung zur mündlichen Prüfung erhält, wer im Durchschnitt mindestens 3,6 Punkte erzielt und mindestens 3 Klausuren mit 4 Punkte bewertet wurden.
Universitätsprüfung
Teilnehmer 2017/18: 243
Notendurchschnitt: 9,23 pt.
Quelle: Bericht des DJFT 2019
Erste juristische Prüfung
Sachsen belegt in der Rangliste der Prädikatsexamina im staatlichen Teil der Prüfung einen der hinteren Plätze: Nur rund 12 % der zu Prüfenden erreichen hier ein Prädikat. Etwa 32% fallen durch.
Die Juristische Fakultät in Leipzig
Die Uni Leipzig wurde 1409 gegründet und ist damit nach Heidelberg die zweitälteste deutsche Universität. Seit 1446 gibt es die juristische Fakultät. In der DDR nur noch als "Sektion Rechtswissenschaft" gebilligt, wurde dieser Bereich nach der Wende wieder zu einem vollwertigen Rechtswissenschaftsstudium ausgebaut, für das um die 2.200 Studierende eingeschrieben sind.
Als Studienort für Rechtswissenschaften war und ist Leipzig insofern attraktiv, als dort seit dem 15. Jahrhundert hohe Gerichte ihren Sitz haben. Heute residieren das Bundesverwaltungsgericht, der 5. Strafsenat des Bundesgerichtshofs und der Verfassungsgerichtshof für den Freistaat Sachsen sowie Amts- und Landgericht, Finanz- und Verwaltungsgericht sowie Arbeits- und Sozialgericht dort.
Der größte Teil der Universitätsgebäude ist über den südlichen Teil des Leipziger Zentrums verteilt. In der Nähe des Leipziger Hauptbahnhofs liegt das "Neue Augusteum", das Hauptgebäude der Hochschule.
Die seit etwa 600 Jahren bestehende Juristenfakultät der Universität Leipzig liegt westlich davon und befindet sich in einem Gebäudekomplex mit einem Einkaufzentrum und einem Multiplexkino. Auf dem Grundstück befand bis zum 2. Weltkrieg das alte Juridicum. Nach seiner Zerstörung durch Bomben blieb das Grundstück bis 1999 unbebaut. Dann überließ es die Universität einem Investor mit der Auflage, vier Etagen des Neubaus mietfrei nutzen zu dürfen.
Rahmenbedingungen
In der Bibliothek des Juridicums stehen neben etwa 20 PC-Arbeitsplätzen auch knapp 500 Leseplätze zur Verfügung, die unter der Woche bis in die späten Abendstunden genutzt werden können. Außerdem ist in der gesamten Bibliothek WLAN verfügbar.
Die "Leipziger Examensoffensive (LEO)" ist ein Intensivrepetitorium mit Klausurenkurs zur Examensvorbereitung. Sie bietet neben dem Repetitorium auch einen Klausurenkurs, einen Kurs zur Vorbereitung auf die mündliche Prüfung und eine Simulation derselben.
In einem Blockseminar sollen die Studierenden Schlüsselqualifikationen erwerben. Darin werden Grundlagen des Vortragsgespräch, Vortragstechnik und Rhetorik vermittelt.
Pro Semester fallen an der Universität Leipzig ca. 279,90 Euro Semesterbeitrag an, wovon ca. 176 Euro auf das Deutschland-Semesterticket entfallen.
Studienangebote
Leipzig hat eine Tradition als Banken-, Messe- und Handelsstadt. Im Hinblick darauf legt die juristische Fakultät ihr Hauptaugenmerk auf die wirtschaftsrechtlichen Ausrichtung des Studiengangs, was sich auch insbesondere im Schwerpunkt "Bank- und Kapitalmarktrecht" wiederspiegelt. Aus dem gleichen Grund legt sie besonderen Wert auf internationales und europäisches Recht und die Rechtsvergleichung.
Ein weiterer Schwerpunkt ist Staats- und Kommunalverwaltung, vor allem die Gebiete des Umwelt- und Planungsrechts sowie des Bergrechts. Aufgrund der wachsenden Bedeutung Leipzigs als Medienstandort hat die juristische Fakultät außerdem den Schwerpunkt "Medien- und Informationsrecht" in ihr Studienprogramm integriert.
Studentische Initiativen
An der Juristenfakultät der Uni Leipzig gibt es einen Ableger der European Law Students‘ Association (ELSA), die schon früh Möglichkeiten bietet Erfahrungen für das spätere Berufsleben zu sammeln und legt dabei unter anderem Wert auf Organisation, Projektmanagement und Teamarbeit.
Auch die Vereinigung "Campus Inform" möchte Studierende auf das Berufsleben vorbereiten. Allerdings nicht in Form von Praktika, sondern in Gruppen von Studierenden, die als Team versuchen Lösungen für bestimmte Projekte zu finden. Für sie steht im Fokus, dass Studierende lernen, Verantwortung für Projekte zu übernehmen und auf Wünsche der Kundschaft einzugehen.
"Der kleine Advokat" ist eine Zeitschrift, die Studierende der Juristenfakultät herausgeben. Es handelt sich nicht um ein reines Law Journal, sondern thematisiert auch Hochschulpolitik und Fakultätsangelegenheiten.
Jura auch praktisch anwenden können Studierende bei der gemeinnützigen studentischen Rechtsberatung Law&Legal e.V..
Studentenleben in Leipzig
Leipzig ist eines der beiden Zentren Sachsens. In der Stadt leben mehr als 500.000, im Großraum Leipzig-Halle mehr als 1 Million Menschen.
Leipzig hat eine lange Tradition als Handelsstadt und ist einer der ältesten Messe- und Universitätsstandorte der Welt. Außerdem war und ist Leipzig Zentrum von Kunst und Wissenschaft. Hier wirkten unter anderem Johann-Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy und Johann Wolfgang von Goethe.
Die Leipziger Montagsdemonstration im Herbst 1989 schließlich trugen entscheidende Impulse zur friedlichen Wiedervereinigung bei.
Erste Anlaufstelle vieler neuer Studierender in Leipzig sind die Studentenclubs. Der größte unter ihnen ist der Jugend- und Studentenclub "Moritzbastei" und liegt direkt in der Nähe des Hauptgebäudes der Universität. Ursprünglich war es eine Befestigungsanlage, die im Zeitraum von 1974 bis 1976 von Studierenden ausgegraben und als Nachtclub erschlossen wurde. Mittlerweile wird der gesamte Komplex für Konzerte, Vernissagen und Theateraufführungen genutzt. Weitere Studentenclubs sind der TV-Club, die Destille, der Studentenkeller, die Schwemme und das C4.
Gute Möglichkeiten abends weg zu gehen, findet man im Studentenviertel Südvorstadt auf der Karl-Liebknecht-Straße, die auch "Südmeile" genannt wird. Die Kneipenmeile "Drallewatsch", ist ein weiterer beliebter Treffpunkt mit über 30 Gaststätten, Restaurants, Bars und Szenekneipen. Der Name bedeutet "etwas erleben" und stammt aus dem sächsischen Dialekt. Die Meile selbst erstreckt sich über die drei Straßen Barfußgäßchen, Fleischergasse und Klostergasse, welche sich im ältesten Teil der Stadt befinden.
Im "Schauspielviertel" hat sich im Umfeld der Bühnen Centraltheater, Skala und Theater hinter dem Eisernen eine lebendige Kneipen- und Restaurantszene entwickelt.
Wohnen in Leipzig
Leipzig schont im Gegensatz zu vielen anderen Studienstädten das Portemonnaie. Eine Wohnung bis 40m² kostet etwa 10,63 Euro pro Quadratmeter. Ein WG-Zimmer kostet im Schnitt 400 Euro.
Das Studentenwerk Leipzig betreibt 16 Wohnanlagen mit mehr als 5.000 Zimmern. In der Regel bieten sie möblierte Einzelzimmer in Wohngemeinschaften von meist zwei bis vier Personen an. Daneben gibt es Einzelapartments, Zimmer mit Kinderzimmer oder rollstuhlfahrergerechte Wohnungen. Die Preise der Wohnheimunterkünfte liegen zwischen 215 und 550 Euro. In der Miete sind alle Nebenkosten (Heizung, Strom, Wasser, Internet und TV) enthalten.
Typische Studentenviertel sind Südvorstadt und Connewitz. Weitere bei Studenten beliebte Stadtteile sind Schleußig, Plagwitz, Lindenau und Reudnitz.
Kultur & Freizeit in Leipzig
Von Leipzigs Bedeutung für Verlagswesen und Buchdruck zeugen die Deutsche Nationalbibliothek, die Buchmesse, das Literaturhaus, das Museum für Druckkunst und das Buch- und Schriftmuseum. die Stadt bietet zahlreiche weitere Museen wie das Museum der bildenden Künste oder das Sportmuseum.
Die musikalische Tradition Leipzigs prägte Johann Sebastian Bach, der unter anderem fast 30 Jahre Thomaskantor war. Sein Erbe wird in Leipzig mithilfe des Bach-Archivs und des Bach-Museums aufrechterhalten. Neben dem Thomanerchor bietet Leipzig mit dem Gewandhausorchester ein weiteres Musikensemble von Weltrang. An der Hochschule hat sich 2003 das Leipziger Universitätsorchester gegründet, in dem vor allem Laienmusiker, also keine Musikstudierende, zusammen spielen. Ebenso gibt es einen Universitätschor und einen hochschulübergreifenden Studentenchor.
Neben Schauspiel Leipzig und Oper Leipzig hat sich in der Stadt eine Off-Theater-Szene gebildet, innerhalb der mehrere Gruppen an kleinen Spielstätten Aufführungen bieten. Filmfans haben jedes Jahr Ende Oktober die Möglichkeit das Leipziger Dokumentar- und Animationsfilm-Festival zu besuchen, das seit 1957 internationale Anerkennung gewonnen hat. Das ganze Jahr über bieten verschiedene Multiplexe und Programmkinos Filme für jeden Geschmack.
Anlaufstellen für Konzerte sind das Haus Auensee, die "Kulturfabrik Werk II" und das das Conne Island in Connewitz sowie für größere Veranstaltungen die Arena Leipzig. Einmal im Jahr kommen bis zu 30.000 Besucher zum Wave-Gothic-Treffen mit Veranstaltungen im ganzen Stadtgebiet. Mit der Distillery ist einer bekanntesten Techno-Clubs in Leipzig beheimatet.
Bilder: Augustusplatz mit Neuem Augusteum: Ichwarsnur / Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0; Video Juristenfakultät: Uni Leipzig; Neues Augustum: Animaflora PicsStock, Adobe Stock
- Quellen: Ausbildungsstatistik des BfJ, Stand: Mai 2025; DJFT 2017 / Website der Fakultät (05/2025)