Mind-Mapping

Kreuz und quer geplant statt geradeaus

Solveig ErlatLesedauer: 3 Minuten
Ob bei Mandantenbesprechungen, Verhandlungsmitschriften oder bei Plädoyers in Strafprozessen: Die juristische Praxis erfordert häufig, innerhalb kürzester Zeit Informationen zu sammeln, zu strukturieren und abzurufen. Die Visualisierung von Informationen in einer Mind-Map kann helfen, komplizierte Sachverhalte und komplexe Strukturen schneller zu erfassen.

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Eine der bekanntesten Methoden der visualisierten Stoffsammlung ist das sogenannte Mind-Mapping, zu Deutsch: Gedankenkarte. Sie wurde in den 70er Jahren von dem britischen Psychologen Tony Buzan entwickelt. Buzan war auf der Suche nach einer Notationstechnik, die unseren assoziativen Denkprozessen gerecht wird. Im Gegensatz zum klassischen Brainstorming werden beim Mind-Mapping daher Informationen nicht linear aufgelistet, sondern grafisch dargestellt. Der Münchner Rechtsanwalt und Mind-Mapping-Seminarleiter Markus Laymann nutzt die Technik bereits seit seinem Studium: "Für mich war Mind-Mapping eine unverzichtbare Hilfe in den Klausuren. Die Methode ist sehr gut dazu geeignet, sich die Strukturen eines Falles schnell und sauber zu erarbeiten und Probleme zu erkennen." Heute nutze er Mind-Maps unter anderem bei der Aufbereitung von schwierigeren Fällen. Aber auch zur Ideensammlung und zum Erstellen von Gliederungen für Vorträge und Fachartikel sei Mind-Mapping ein hervorragendes Instrument.

Erstellung einer Mind-Map

Um eine Mind-Map zu erstellen, wird zunächst das Thema in der Mitte eines DIN-A4-Blattes im Querformat oder auf einem Flip Chart notiert und eingekreist. Ausgehend von diesem zentralen Begriff werden alle Ideen, Gedanken und Assoziationen in Form von Linien verzeichnet und mit Schlüsselworten beschriftet. Um die Übersichtlichkeit zu erhöhen, sollte jeder Ast mit maximal zwei Worten betitelt werden. An diesen Ästen können dann weitere Abzweigungen und Unterpunkte angeknüpft werden. Durch die nicht-lineare Vorgehensweise werden Zusammenhänge und eventuelle Lücken bereits beim Aufzeichnen erkennbar. Besonders hilfreich ist die zusätzliche Verwendung von Farben, Skizzen und Symbolen. Sie erhöhen die Übersichtlichkeit zusätzlich und stimulieren das Gedächtnis – so können die Informationen auf einen Blick erfasst werden. 

Virtuelle Visualisation: Mind-Mapping-Software

Inzwischen gibt es zahlreiche Tools zur Erstellung virtueller Mind-Maps. "Ich habe bereits mit verschiedenen Softwareprodukten gearbeitet. Vorwiegend benutze ich MindManager, jedoch vor allem aus Gewohnheit - die meisten Programme sind vom Leistungsumfang inzwischen sehr ähnlich." meint Laymann. Zum Einstieg eignen sich daher bereits kostenlose Tools wie Xmind, das sowohl auf PC als auch unter Mac OS X und Linux läuft. Beim Xmind können lokal erstellte Mind Maps einfach ins Netz hochgeladen und mit anderen geteilt werden – bei kostenlosen Programmen keineswegs Standard. Marktführer im Bereich der professionellen Software ist der MindManager von Mindjet. Hier kann man auf umfangreichen Support und zahlreiche Applikationen zurückgreifen. Für die Arbeit an kollektiven Mind-Maps ist Mindmeister ein hervorragendes Tool. Mit Mindmeister können Gedankenkarten gemeinsam online erstellt und ausgetauscht werden. Wer auch unterwegs seine Gedanken visualisieren will, kann dies zum Beispiel mithilfe der iPhone-Applikation iBluesky realisieren. Die erstellten Gedankenkarten können anschließend als PDF, Bild- oder Textdatei und in diversen Mind-Mapping-Formaten per E-Mail versendet werden.

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