In den letzten Kriegsjahren haben die Richter am Reichsgericht zwar meist harmlose Zivil- und Strafsachen abgearbeitet, doch ihre Urteile dokumentieren den NS-Justizwahnsinn in vollster Blüte. Martin Rath erinnert an einige Verfahren.
Nicht lesen zu können, ist persönlich meist mit Scham verbunden und verschließt in der Gesellschaft viele Türen. Dabei war Analphabetismus noch vor wenigen Jahrzehnten in Europa weit verbreitet – und auch die Gerichte beschäftigt er.
Publizitätsprinzip, Nachrangigkeit, Verhältnis zur Grundschuld: Haben Sie es noch drauf? Testen Sie Ihr Wissen von einem Rechtsgebiet, das zur juristischen Grundausstattung gehört und Prüflingen regelmäßig das Fürchten lehrt.
Die NS-Justiz war reich an Skandalen, das ist heute Allgemeinwissen. Doch welche Rechtsprobleme gaben etwa Anlass zum Überfall auf Polen? Und warum mochten sich Jurastudenten über den Krieg freuen? Ein Blick ins Groß- wie Kleingedruckte.
Über den Umfang des Pflichtfachstoffes wird oft geklagt, aktuell erneut eine Reform der Juristenausbildung diskutiert. Historische Examensthemen zeigen: Es ging auch etwas einfacher. Wären Sie vor 100 Jahren ein fähiger Jurist gewesen?
Die Juristensprache wird kaum je als poetisch empfunden, als pathetisch allenfalls, nicht aber als gefällig oder gar schön Damit geschieht ihr Unrecht, meint Roland Schimmel, wollten Juristen doch nur Kompliziertes greifbar machen.
Anwartschaften, Grundrechte und jede Menge Latein: Das Eigentum hat viele Facetten, die Juristen egal welcher Spezialisierung beherrschen sollten. Sie sind nämlich essenziell – und werden gerade deshalb gern im Examen abgefragt.
Ob und wie Justizunrecht im 20. Jahrhundert zum Examensstoff gemacht werden soll, ist noch offen. Ein unscheinbarer Beschluss vom 18. August 1959 zeigt, dass es schwer werden dürfte, der Geschichte gerecht zu werden.