DFB-Pokal: Nach Schieds­ge­richt urteilt auch OLG gegen Türk­gücü

Kurz nach dem Sport-Schiedsgericht hat auch das Oberlandesgericht (OLG) München gegen den Fußball-Drittligisten Türkgücü München im Streit um die Teilnahme am DFB-Pokal entschieden. In der Causa wurde somit ein Urteil des Landgerichts (LG) München I, nach dem Türkgücü noch Chancen auf eine Nominierung zum Pokal hatte, revidiert. Damit steht der Partie des FC Schalke 04 am Dienstag gegen den 1. FC Schweinfurt als Vertreter des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) nichts mehr im Weg.

Der BFV hatte die Schweinfurter für den DFB-Pokal gemeldet, wogegen Türkgücü vorging und mit einer einstweiligen Verfügung im September die kurzfristige Verschiebung des Schalke-Spiels erzwang. Türkgücü will selbst zu der Partie antreten. Nach einer mündlichen Verhandlung forderte das LG München I den BFV auf, seine Statuten zu überarbeiten und die Nominierung noch mal neu auszusprechen. Der Verband aber rief das OLG an, das nun zu seinen Gunsten entschied (Beschl. v. 29.10.2020, Az. 37 O 11770/20).

Hintergrund dieser Entscheidung war ein parallel laufendes Verfahren vor dem BFV-Schiedsgericht. Diese Richter kamen Anfang der Woche zu dem Schluss, dass die Meldung von Schweinfurt rechtens sei. Dass die Sache überhaupt vor dem Schiedsgericht verhandelt werden durfte, hatte das Bayerische Oberste Landesgericht bekräftigt - also ein viertes involviertes Gericht.

Das OLG München erkannte nun, dass die Entscheidung des Landgerichts jener des Schiedsgerichts "zuwiderläuft" und deshalb "keinen Bestand haben wird", wie am Freitag veröffentlicht wurde.

Türkgücü kritisiert diese Urteile und erwägt laut Geschäftsführer Max Kothny, in höheren Instanzen wie dem BGH Schadensersatz zu fordern.

dpa/acr/LTO-Redaktion