Radikale US-Standesbeamtin zurück bei der Arbeit: Kim Davis will wei­terhin keine schwulen Paare trauen

14.09.2015

Kim Davis, strenggläubig-radikale US-Standesbeamtin, hat am Montag die Arbeit wieder aufgenommen. Sie wurde aus der Beugehaft entlassen, obwohl sie sich nach wie vor weigert, homosexuelle Paare zu trauen.

Davis war Anfang September im Bundesstaat Kentucky in Beugehaft genommen worden, nachdem sie zuvor einem schwulen Paar unter Berufung auf ihren Glauben wiederholt die Eheschließung verweigert hatte. Vor wenigen Tagen wurde sie entlassen. In einem emotionalen Statement kündigte Davis im Bezirk Rowan County an, sie werde derlei Dokumente auch weiterhin nicht unterzeichnen - sie werde aber auch nichts dagegen unternehmen, wenn ihre Stellverteter die Papiere ausgäben.

Der Fall sorgte landesweit für Aufsehen, weil sich Davis, die selbst dreimal geschieden und in vierter Ehe verheiratet ist, mit ihrer Weigerung gegen das Oberste Gericht stellte. Der Supreme Court hatte im Juni gleichgeschlechtliche Ehen USA-weit für zulässig erklärt. Das Problem ist mit Davis' Rückkehr mitnichten aus der Welt, denn auch in anderen Bundesstaaten widersetzen sich Standesbeamte weiter den Vorgaben des Obersten Gerichts. Das Wall Street Journal berichtete unter anderem von Fällen in Alabama und North Carolina.

Das Thema wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch die zweite TV-Debatte der republikanischen Präsidentschaftsbewerber an diesem Mittwoch beschäftigen. Mehrere Republikaner hatten die widerspenstige Standesbeamtin verteidigt.

dpa/age/LTO-Redaktion

Zitiervorschlag

Radikale US-Standesbeamtin zurück bei der Arbeit: Kim Davis will weiterhin keine schwulen Paare trauen . In: Legal Tribune Online, 14.09.2015 , https://www.lto.de/persistent/a_id/16893/ (abgerufen am: 28.03.2024 )

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