Dreist, frech, schmuddelig: 7 Hammer Fälle

27.01.2017

© Joachim B. Albers - fotolia.com

Mandant zu nervig: Anwalt erfindet Urteil

Er war bestimmt nicht der erste, der darüber nachgedacht hat – aber, soweit bekannt, der erste, der es wirklich getan hat: Ein Rechtsanwalt aus Hamm erzählte dem ihn mit Nachfragen nervenden Mandanten einfach, die Sache sei in seinem Sinne entschieden worden, damit dieser endlich Ruhe gibt. Der Anwalt setzte sogar noch eins drauf, indem er ein passendes Urteil selbst erfand und dem ungeduldigen Kunden eine Abschrift des vermeintlichen Originals aushändigte.

Das Landgericht (LG) Dortmund erkannte darin eine Urkundenfälschung und verhängte gegen den Advokaten eine Geldstrafe. Die Verurteilung hob das OLG Hamm allerdings wieder auf: Erstens seien nicht das Einstreichen des Anwaltshonorars, sondern die ständigen Querelen des Mandanten für den gebeutelten Anwalt der Grund für das selbsterfundene Urteil gewesen. Zweitens dürfe man generell nicht auf die einfache Abschrift eines Urteils vertrauen. Den besten Beleg dafür hatte der Anwalt ja geliefert.

Zitiervorschlag

Dreist, frech, schmuddelig: 7 Hammer Fälle . In: Legal Tribune Online, 27.01.2017 , https://www.lto.de/persistent/a_id/21914/ (abgerufen am: 26.04.2024 )

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