Hengeler Mueller / Freshfields: Squeeze-out bei Medi­en­kon­zern Springer

30.11.2020

Die Hauptversammlung der Axel Springer SE hat den vom Großaktionär KKR beantragten Squeeze-Out beschlossen. Hengeler Mueller berät den Medienkonzern dabei, während Freshfields Rechtsberater von KKR ist.

Der Springer-Konzern, der für seine journalistischen Marken Bild und Welt bekannt ist, ist 2019 mit KKR eine strategische Partnerschaft eingegangen, um schneller zu wachsen. Der Investor hatte sich nach und nach rund 47,6 Prozent der Anteile gesichert. Daneben halten Großaktionärin Friede Springer und der Vorstandsvorsitzende Döpfner künftig jeweils rund 22 Prozent.

Unlängst war dazu bekanntgeworden, dass Friede Springer einen großen Teil ihrer Anteile am Unternehmen Döpfner schenkt, zudem kauft er einen weiteren Teil ihrer Anteile. Die Enkel des Verlagsgründers, Ariane Melanie Springer und Axel Sven Springer, halten zudem sechs Prozent am Konzern mit rund 16.000 Mitarbeitenden.

Nur noch rund 0,9 Prozent der Springer-Aktien sind in Streubesitz. Diese Minderheitsaktionäre sollen nun eine Barabfindung von 60,24 Euro je Aktie erhalten.

Das geplante Ende des Aktien-Streubesitzes birgt für den Medienkonzern Axel Springer aus Sicht von Vorstandschef Mathias Döpfner Vorteile. Es ermögliche, "die von Vorstand und Aufsichtsratsrat beschlossene Wachstumsstrategie des Unternehmens umzusetzen", sagte der Springer-Chef vergangene Woche bei der digitalen Aktionärs-Hauptversammlung. Der Konzern zog sich in diesem Jahr von der Börse zurück.

Durch den Ausschluss der Minderheitsaktionäre entfalle etwa das Risiko, dass ins Handelsregister einzutragende Umstrukturierungen oder Kapitalmaßnahmen "durch unbegründete Klagen von Minderheitsaktionären verzögert werden können". Döpfner ergänzte: Beschlüsse der Hauptversammlung könnten "schneller und einfacher" herbeigeführt werden. Auf Veränderungen wirtschaftlicher Rahmenbedingungen könnte man schnell und flexibel reagieren.

Freshfields Bruckhaus Deringer hat Traviata, eine Holdinggesellschaft im Besitz von Fonds, die durch KKR beraten werden, beim Ausschluss der Minderheitsaktionäre und der Übertragung ihrer Aktien auf die Traviata beraten. Die Federführung lag bei Dr. Andreas Fabritius. Traviata hat vorübergehend Aktien im Wege von Wertpapierdarlehen erworben, um die für den Squeeze-out erforderliche Beteiligungsschwelle von mindestens 95 Prozent zu erlangen.

Hengeler Mueller war Rechtsberater der Axel Springer SE mit einem Team um Dr. Andreas Austmann.

ah/LTO-Redaktion

mit Material von dpa

Beteiligte Kanzleien

Beteiligte Personen

Freshfields Bruckhaus Deringer für KKR:

Dr. Andreas Fabritius, Federführung, Partner, Global Transactions, Frankfurt

Dr. Heiner Braun, Partner, Global Transactions

Dr. Nicholas Günther, Partner, Global Transactions

Dr. Norbert Schneider, Partner, Tax

Klaus Beucher, Partner, DR – IPDR

Dr. Katrin Gaßner, Partnerin, Competition

Dr. Frank Röhling, Partner, Competition

Dr. Philipp Pütz, Global Transactions

Dr. Mesut Korkmaz, Global Transactions

Dr. Philip Denninger, Global Transactions

Henri Conze, Global Transactions

Björn Junior, Tax

Dr. Uwe Salaschek, Competition

Marie-Theres Urban, Competition

Alexander Sekunde, Competition

Dr. Teresa Ehlen, DR – IPDR

Dr. Philipp Roos, DR – IPDR

 

Hengeler Mueller für Axel Springer:

Dr. Andreas Austmann, Partner Gesellschaftsrecht/M&A, Düsseldorf

Dr. Carsten Schapmann, Partner Gesellschaftsrecht/M&A, Düsseldorf

Jesco Lindner, Gesellschaftsrecht/M&A, Düsseldorf

Dr. Annika Sonnenberg, Gesellschaftsrecht/M&A, Düsseldorf

Zitiervorschlag

Hengeler Mueller / Freshfields: Squeeze-out bei Medienkonzern Springer . In: Legal Tribune Online, 30.11.2020 , https://www.lto.de/persistent/a_id/43576/ (abgerufen am: 29.03.2024 )

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