Das "Entenhausener Gesetzbuch": Anspruch und Rechtswir­k­lich­keit in Enten­hausen

von Tobias Lutzi

30.09.2017

3/6: Mitnichten keine Arbeitnehmerrechte

Weiter erklärt das EGB, in Entenhausen würden grundsätzlich keine Arbeitsverträge geschlossen; "da auch keine Gewerkschaften existieren, müssen viele Arbeitnehmer jede noch so undankbare Aufgabe annehmen".

Tatsächlich aber stützen Tick, Trick und Track einen Lohnanspruch gegen ihren Großonkel schon in Barks' 1953 erschienener Horseradish Story erfolgreich auf einen schriftlichen Arbeitsvertrag. Auch in An Eye for Detail verhandeln die Großneffen für ihren Onkel eindeutig einen solchen Vertrag, in dem etwa Zahl und Umfang der Kaffeepausen festgelegt werden.

In So will es das Gesetz kann sich schließlich auch Donald auf einen Arbeitsvertrag berufen – der ihm allerdings mangels eines Aufrechnungsverbots gegen unpfändbare Forderungen, wie es etwa § 394 S. 1 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) normiert, nichts nützt: Dagobert verrechnet den geschuldeten Lohn schlicht mit Donalds bekanntermaßen astronomisch hohem Schuldenberg. Und schon in Only a Poor Old Man beklagt sich Dagobert über die Höhe der tariflichen Löhne, was einen gewissen Grad an Arbeitnehmerrechten und gewerkschaftlicher Organisation zumindest nahelegt.

Zitiervorschlag

Tobias Lutzi, Das "Entenhausener Gesetzbuch": Anspruch und Rechtswirklichkeit in Entenhausen . In: Legal Tribune Online, 30.09.2017 , https://www.lto.de/persistent/a_id/24793/ (abgerufen am: 28.03.2024 )

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