Audi A7 Sportback: Eleganz für den Alltag

Ingo Reuss

08.09.2010

Stefan Sielaff, Designchef von Audi, atmet auf. Es ist geschafft: Die Weltpremiere des A7 Sportback in der Pinakothek der Moderne in München ist ein voller Erfolg. An diesem Abend wird ihm und seinem Team Zustimmung von allen Seiten zuteil. Mit dem A7 Sportback hat die Marke mit den vier Ringen ab Herbst ein Fahrzeug in der Modellpalette, das die (Auto-)Welt zweifellos schöner macht.

Ein Coupé mit vier Türen und großer Heckklappe, das war bis vor wenigen Jahren noch undenkbar. Inzwischen hat die Artenvielfalt gerade in der Oberklasse stark zugenommen. Vor sechs Jahren schickte Mercedes den CLS ins Rennen, die Präsentation des Nachfolgers steht im Herbst vor der Tür. Porsche hat sich mit dem Panamera in der sportlichen Abteilung etabliert. Jaguar lässt den XF auflaufen. BMW ist mit dem Fünfer GT vertreten, legt aber in ein bis zwei Jahren mit einem weiteren viertürigen Coupé nach.

Audi-Designchef Sielaff mag Autos wie den A7 besonders. Sie verbinden Alltag mit Schönheit und erfüllen die Mission, Markenwerte zu transportieren. Mit dem großen coupéartigen Audi ist ihm die Herausforderung besonders gut gelungen.

Der fast fünf Meter lange Sportback gewinnt durch seine lange Frontpartie mit dem marken-typischen, aber weiterentwickelten Single-Frame-Kühlergrill. Die kraftvoll modellierte Karosserie und das in einem weit gespannten Dachbogen abfallende Heck wirken bis ins Detail dynamisch. Die üppigen Abmessungen erlauben es dem Designer, die konvexen und konkaven Formen so zu nutzen, dass ein möglichst schlankes Profil entsteht. Sielaff verwendet auch Stilelemente von Sportwagen wie zum Beispiel die freistehenden Außenspiegel.

Viel Platz für Insassen und Gepäck

Die praktische Seite kommt beim großen Bruder des A5 Sportback nicht zu kurz: Er bietet dank seines fast drei Meter langen Radstandes viel Platz auch im Fond. Im A7 Sportback fühlen sich bis zu vier Erwachsene auf vier Einzelsitzen wohl. Das Gepäck oder die Golfbags finden im großen, variablen und vor allem tiefen Kofferraum genügend Raum - für die angepeilte Klientel gewiss ein wichtiges Kriterium.

Die Cuvée aus A6-Technik und A8-Luxus lockt nicht nur optisch die Kundschaft. Der A7 Sportback schüttelt auch technisch einige Asse aus dem Ärmel: Der neue Abstandsregel-Tempomat arbeitet sowohl im Stop-and-go-Verkehr der Großstadt als auch bei Autobahntempo. Ein weiteres Beispiel ist das Head-up-Display, das auf Wunsch die Geschwindigkeit und andere wichtige Daten auf die Frontscheibe und damit ins Blickfeld des Fahrers projiziert. Zu den weiteren Highlights der umfang-reichen Ausstattungsliste zählen die Komfortsitze mit Massagefunktion, die Luft-federung, Voll-LED-Scheinwerfer und das aus dem A8 bekannte Navigationssystem MMI Touch mit Handschriftenerkennung.

Bei der Motorisierung hebt der A7 Sportback nicht ab, zumindest anfangs kommt er ausschließlich mit V6-Motoren daher. Je zwei Benziner und Diesel mit einem Leistungsspektrum von 150 kW/204 PS bis 220 kW/300 PS treiben das Coupé - oder soll man sagen: die Schrägheck-Limousine - an. Die beiden stärkeren Triebwerke werden serienmäßig mit dem Allradantrieb Quattro und mit dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe S-tronic kombiniert. Bei den beiden Einstiegsversionen wird die Kraft von einer stufenlosen Automatik mit acht programmierten Gängen ausschließlich an die Vorderräder geleitet.

Sehr sparsam und sauber

Zum teilweise extrem niedrigen Verbrauch und für die Klasse sehr günstigen CO2-Abgaswerten tragen Start-Stopp-System, Bremskraftrückgewinnung und eine vergleichsweise leichte Karosserie bei. Letztere fertigt Audi zu mehr als zwanzig Prozent aus Aluminium. Im genormten EU-Mix verbraucht der V6-Basis-TDI nur 5,3 Liter Dieselkraftstoff auf 100 Kilometer, entsprechend 139 Gramm pro Kilometer CO2-Ausstoß.

Der A7 glänzt schon in der Normalausführung durch ein sehr agiles Handling. Dazu tragen die gegenüber der A6-Plattform breitere Spur und die tiefergesetzte Karosse bei. Für die besonders sportliche Klientel hat Audi zu einem späteren Zeitpunkt eine S-Version mit V8-Motor im Köcher. Vielleicht legen die Ingolstädter sogar noch einen drauf und offerieren einen RS7. Doch die meisten Kunden werden schon viel Spaß an den Sechszylindervarianten des mindestens 51.650 Euro teuren A7 Sportback haben.

Der Autor Ingo Reuss lebt und arbeitet als Motorjournalist in Ockenfels (Linz am Rhein). Er ist seit vielen Jahren für große Tages- und Wochenzeitungen sowie Fachmagazine tätig.

Zitiervorschlag

Ingo Reuss, Audi A7 Sportback: Eleganz für den Alltag . In: Legal Tribune Online, 08.09.2010 , https://www.lto.de/persistent/a_id/1396/ (abgerufen am: 23.04.2024 )

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