Amtsgericht Düsseldorf – Hintergrundinformationen
Das Amtsgericht Düsseldorf ist örtlich zuständig für die kreisfreie Stadt Düsseldorf und befasst sich mit straf- und zivilrechtlichen Verfahren. Im Zivilrecht handelt es sich hauptsächlich um Streitigkeiten, die auf vertraglichen Grundlagen wie Kauf-, Miet-, Werk- und Dienstverträgen basieren. Es urteilt außerdem in erbrechtlichen Auseinandersetzungen und in Familienangelegenheiten sowie in Wiederaufnahmeverfahren in Straf- und Bußgeldsachen der Amtsgerichte Neuss, Duisburg, Langenfeld und Ratingen.
AG und LG Düsseldorf an der Adresse Werdener Straße, Bild: Wiegels, CC BY 3.0
Sonderzuständigkeiten des Amtsgerichts Düsseldorf
Zu den Sonderzuständigkeiten gehören Verfahren für das Land Nordrhein-Westfalen, die das Gesetz für Untersuchungsausschüsse des Landtags betreffen. Für den Oberlandesgerichtsbezirk Düsseldorf urteilt das Amtsgericht Düsseldorf in Urheberrechtsstreitigkeiten, Verfahren nach dem Transsexuellengesetz und im Bereich des Adoptionsrechts. Es ist außerdem für den Landgerichtsbezirk Düsseldorf tätig. Das betrifft Umweltstrafrecht, Umweltschöffensachen sowie Bußgeldverfahren gegen Erwachsene wegen Umweltordnungswidrigkeiten, aber auch Verfahren nach der Insolvenzordnung und in Personenstandssachen.
Das Amtsgericht Düsseldorf nimmt auch Aufgaben für die Amtsgerichtsbezirke Ratingen und Langenfeld wahr. Das gilt für Schöffengerichtshaftsachen, Schöffengerichtssachen, Strafrichter- und Jugendrichterhaftsachen sowie für Freiheitsentziehungssachen nach dem Ausländerrecht und für die Führung des Handelsregisters.
Amtsgericht Düsseldorf – historische Entwicklung und Bedeutung in der Literatur
Im Jahr 1879 wurde das Amtsgericht Düsseldorf vor dem Hintergrund einer zügigen und bürgernahen Rechtsgewährung gegründet. Es nahm seine Arbeit mit vier Richtern auf, von denen einer in die Weltliteratur einging. Es handelt sich um den Amtsrichter Emil Hartwich, der in einem Duell sein Leben verlor und die Romanvorlage für „Effi Briest“ von Theodor Fontane lieferte.
Die Jahre der NS-Diktatur belasteten auch die Arbeit des Amtsgerichts Düsseldorfs. Tatsächlich fiel die passive Haltung der Düsseldorfer Richter gegenüber der Nazi-Diktatur auf. Das ging einher mit der Tatsache, dass keiner der am Amtsgericht Düsseldorf tätigen Richter ein höheres Parteiamt bekleidete. Die Zeit des Naziterrors endete am 6. September 1945, als das Amtsgericht Düsseldorf seine Arbeit in einer wachsenden Demokratie wieder aufnahm. Heute hat es zusammen mit dem Landgericht seinen Standort in der Werdener Straße in Oberbilk.