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Absprachen im Fremdwährungshandel: Mil­lio­nen­strafe gegen Devisen-Kar­tell

03.12.2021

Geldscheine verschiedener Währungen

(c) Wolfilser | stock.adobe.com

Die Europäische Kommission schließt eine Untersuchung gegen fünf Banken im Zusammenhang mit Absprachen im Devisenhandel ab und verhängt Bußgelder. Insgesamt geht es um eine Summe von 344 Millionen Euro.

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Mit Beschluss vom 2. Dezember 2021 verhängte die Europäische Kommission nach Abschuss einer Kartelluntersuchung zum Handel am Kassamarkt für Devisen Bußgelder gegen fünf Großbanken.

Vier der Beteiligten - UBS, Barclays, RBS und HSBC - einigten sich mit der Kommission auf einen Vergleich. Auf sie entfallen 261 Millionen Euro der gesamten Bußgeldsumme. Die Credit Suisse wurde im Rahmen eines ordentlichen Verfahrens mit einer Strafzahlung in Höhe von 83 Millionen Euro belegt.

Im Fokus der Untersuchung stand der Handel mit G10-Währungen. Tauschen Unternehmen größere Summen in verschiedenen Währungen, greifen sie dabei auf Devisenhändler zurück. Die Kommission gelangte im Zuge ihrer Untersuchung zu der Einschätzung, dass einige der für den Devisenkassahandel mit G10-Währungen bei den genannten Banken zuständigen Händler sich hinsichtlich ihrer Handelsstrategien und Handelsabsichten ausgetauscht und Transaktionen koordiniert haben. Nach Angaben der Kommission geschah dies über einen Online-Chatroom namens "Sterling Lads".

Die ausgetauschten Informationen ließen die Händler nach Ansicht der Kommission in ihre Entscheidungen zum Kauf und Verkauf von Devisenpositionen in ihren Portfolios einfließen und verringerten so das Risiko, mit dem diese Transaktionen üblicherweise behaftet sind.

Die UBS hatte die Kommission über die Existenz der Devisenkartelle informiert und anschließend im Rahmen der Kronzeugenregelung kooperiert. Im Gegenzug wurde der Bank eine Geldbuße, die 94 Millionen Euro betragen hätte, vollständig erlassen. Die Geldbußen von HSBC, RBS und Barclays wurden in einer Größenordnung von 15 bis 50 Prozent ermäßigt, weil die drei Bankhäuser ihre Beteiligung eingeräumt und die Verantwortung übernommen haben.

Nach Abzug der Ermäßigungen belaufen sich die Bußgelder auf 54,3 Millionen Euro für Barclays sowie 32,4 Millionen Euro für RBS. Auf HSBC entfallen 174,2 Millionen Euro.

sts/LTO-Redaktion

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Absprachen im Fremdwährungshandel: . In: Legal Tribune Online, 03.12.2021 , https://www.lto.de/persistent/a_id/46825 (abgerufen am: 12.11.2025 )

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