Am Donnerstag beginnt vor dem Hamburger Landgericht der Zivilprozess um den insolventen Agrarkonzern KTG Agrar. Der Insolvenzverwalter verklagt acht Manager auf Schadensersatz. Er wirft ihnen Insolvenzverschleppung vor.
Zwei Jahre nach der Insolvenz des Agrarkonzerns KTG Agrar verhandelt das Hamburger Landgericht (LG) am Donnerstag in einem Zivilprozess über Schadensersatz-Ansprüche gegen ehemalige Vorstandsmitglieder und Aufsichtsräte. Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus klagte gegen acht Führungskräfte des im Juli 2016 pleitegegangenen Unternehmens. Er wirft den Managern Insolvenzverschleppung vor.
Noch nach Erlangung der Insolvenzreife hätten die Manager Zahlungen an einzelne Gläubiger geleistet, wodurch andere Gläubiger geschädigt worden seien. Insgesamt fordert Denkhaus nach Angaben eines Gerichtssprechers rund 189 Millionen Euro von den Vorstandsmitgliedern und Aufsichtsräten.
Bei der Hamburger Staatsanwaltschaft laufen auch strafrechtliche Untersuchungen gegen ehemalige Manager der KTG Agrar. Auch hier steht der Vorwurf der Insolvenzverschleppung im Raum. "Die Ermittlungen dauern an und werden noch geraume Zeit in Anspruch nehmen", so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Der Konzern hatte 800 Mitarbeiter und mehr als 46.000 Hektar bewirtschafteter Fläche vor allem in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Das börsennotierte Unternehmen stellte Anfang Juli 2016 einen Insolvenzantrag. Im Oktober 2016 beschlossen die Gläubiger, KTG Agrar abzuwickeln. Große Teile übernahm die Gustav-Zech-Stiftung aus Bremen.
dpa/tik/LTO-Redaktion
Zivilprozess um KTG Agrar beginnt: . In: Legal Tribune Online, 30.08.2018 , https://www.lto.de/persistent/a_id/30649 (abgerufen am: 13.10.2024 )
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