Studie zum Arbeitsmarkt

Jura­stu­die­rende erwarten das höchste Ein­s­tiegs­ge­halt

Lesedauer: 3 Minuten

Die Juristenausbildung dauert lang und kostet viele Nerven. Wenig überraschend, dass Jurastudierende unter allen Fachrichtungen das höchste Einstiegsgehalt erwarten. Wie hoch das liegt, zeigt eine aktuelle Studie der Personalberatung "Case".

Im Vergleich zu Studierenden anderer Fachrichtungen erwarten Jurastudierende das höchste Einstiegsgehalt – im Schnitt rund 58.500 Euro brutto im Jahr (2023). Im Vergleich dazu rechnen angehende Ingenieure mit rund 52.000 Euro, Wirtschaftswissenschaftler immerhin mit knapp 50.000 Euro im Schnitt. Das geht aus einer aktuellen Studie der Personalberatung "Case" hervor, welche auf der Studienreihe "Fachkraft 2030" der Maastricht University basiert. Dazu wurden seit 2012 insgesamt mehr als 400.000 Studierende in Deutschland zu ihrer Studiensituation und ihrem Ausblick auf den Arbeitsmarkt befragt.

Erwarteten die Jurastudierenden im Jahr 2014 noch ein Gehalt von durchschnittlich rund 50.800 Euro, waren es 2023 bereits 15 Prozent mehr. Einen Trend bedeutet das aber nicht: Die Gehaltserwartung ist im Vergleich zum Vorjahr 2022 (knapp 61.200 Euro) leicht gesunken.

Doch nicht nur die Erwartungen der Jurastudierenden an ihr Gehalt nach dem Studium haben sich in den vergangenen Jahren geändert. Zwischen 2014 und 2023 stiegen die Gehaltserwartungen bei den Eingeschriebenen aller Studiengänge um 22 Prozent, wie es in der "Case"-Studie heißt. Allerdings hätten sich in dem Zeitraum auch die Verbraucherpreise um 24 Prozent erhöht, deshalb seien die realen Gehaltserwartungen sogar gesunken.

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Einstiegsgehälter für Juristen von Noten abhängig und sehr unterschiedlich

Aber wie realistisch schätzen die Anwältinnen, Richter oder Staatsanwälte von morgen ihr Einstiegsgehalt ein? Das Jobportal Stepstone kam in seinem Gehaltsreport 2021 – der letzte, der auch Zahlen zu Gehältern im juristischen Bereich liefert – zu dem Ergebnis, dass Jura-Absolventen ein durchschnittliches Einstiegsgehalt von gut 52.000 Euro haben. Nach Angaben von Stepstone wurden für den Gehaltsreport 2021 rund 250.000 Gehaltsdaten aus dem Zeitraum Januar 2019 bis September 2020 analysiert. Bei der Auswertung werden nur die Angaben derjenigen berücksichtigt, die in Vollzeit arbeiten.

Tatsächlich ist die Spannbreite möglicher Einstiegsgehälter bei Juristen aber sehr groß. In keinem anderen akademischen Beruf liegen die niedrigsten und höchsten Einstiegsgehälter angestellter Berufseinsteiger so weit auseinander wie bei Rechtsanwälten. Nur ein Trend ist verlässlich erkennbar: Für diejenigen mit Doppelprädikat und Doktortitel winken schon zum Berufseinstieg sechsstellige Gehälter (nicht selten bei entsprechenden Arbeitszeiten). Die Großkanzleien buhlen seit Jahren um die besten Talente und das vor allem mit Geld. Einen Überblick über die Einstiegsgehälter in vielen großen Kanzleien gibt es hier. Kürzlich kündigte etwa Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan an, dass Associates im ersten Berufsjahr künftig ein Grundgehalt in Höhe von 175.000 Euro bekommen.

Die Regel sind solche Summen aber nicht. Deshalb lassen sich auch keine allgemeingültigen Aussagen darüber treffen, wie realistisch die Erwartung der Studierenden ist. Fest steht nur, dass in der Juristenwelt die Noten sehr entscheidend für das spätere Gehalt sind. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 – das sind die aktuellen Zahlen des Bundesamts für Justiz – konnte gut ein Fünftel der Absolventen ein Prädikat im Zweiten Staatsexamen erzielen.

fkr/LTO-Redaktion

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