Hogan Lovells ist am Mittwoch mit dem Platow Recht Award für das "Beste Rechtsberatungsprojekt 2013" ausgezeichnet worden. Die Kanzlei überzeugte die Jury, die aus bekannten Inhouse-Juristen zusammengesetzt war, mit ihrer Beratung der Citi bei einer 1,1 Milliarden-Euro-Aktiendividende der Deutsche Telekom AG. Nominiert für den Award waren auch GSK Stockmann und Ashurst.
Das Hogan-Lovells-Team um Prof. Dr. Michael Schlitt, Dr. Susanne Schäfer und Dr. Christian Ries hat erstmals in Deutschland eine so genannte Scrip-Dividend als Aktionärsvergütung eingesetzt: Die Deutsche Telekom AG führte eine Kapitalerhöhung zur Schaffung neuer Aktien aus dem genehmigten Kapital durch. Dabei wurde den Aktionären ein Angebot zum Bezug der neuen Aktien unterbreitet, wobei das Bezugsrecht nur in der Weise ausgeübt werden konnte, dass mit seiner Ausübung Dividendenansprüche in entsprechender Höhe an Citi abgetreten und Miteigentumsanteile an den jeweiligen Inhaberglobalgewinnanteilsscheinen an Citi übertragen wurden. Citi übernahm die Funktion der Zeichnungs- und Abwicklungsstelle.
Die Jury, die aus Eva Bauer, stellvertretende Chefsyndika der Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA), Dr. Melanie Flessner, Head of Mergers & Acquisitions Legal bei Evonik Industries, und Arne Wittig, General Counsel der ThyssenKrupp AG bestand, hob in ihrer Laudatio die innovative Struktur und die Signalkraft des Projekts hervor.
Vorbilder für die komplexe und innovative Transaktion gab es beispielsweise in Großbritannien und Spanien, in Deutschland hatte es sie zuvor noch nicht gegeben. Mit der Beratung sei es Hogan Lovells gelungen, ein Modell für die Aktiendividende zu finden, das sich in vielen ausländischen Jurisdiktionen großer Beliebtheit erfreut, aber in Deutschland noch nicht verbreitet war. "Hogan Lovells hat Neuland beschritten, aber damit zugleich das Vorbild für andere geliefert", sagte Juror Wittig bei der Preisverleihung. So beriet Hogan Lovells jüngst die Grenkeleasing AG bei einem vergleichbaren Projekt.
Die Kanzleien können sich um den Platow Recht Award selbst bewerben; die Jury bewertet die eingereichten Projekte anhand der Hauptkriterien Innovation und Komplexität. Auch der Aspekt der gesellschaftlichen Relevanz, der Effizienz des eingereichten Rechtsberatungsprojekts sowie die Kosten-Nutzen-Komponente fließen in die Beurteilung ein.
Neben Hogan Lovells waren außerdem Ashurst und GSK Stockmann + Kollegen nominiert. Ashurst hatte den chinesischen Staatskonzern AVIC beim Erwerb des deutschen Anlagebauers KHD beraten, GSK Stockmann + Kollegen einen Minderheitenaktionär im VestCorp-Fall.
Der Platow Recht Award wurde zum vierten Mal vergeben.
Platow Recht Award: . In: Legal Tribune Online, 09.05.2014 , https://www.lto.de/persistent/a_id/11915 (abgerufen am: 11.11.2024 )
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