Was verpasst, diese Woche? In unseren Top 10 finden sich zwei Richter auf Abwegen und ein Anwalt auf dem Weg zu Gott, einen teuren Anwalt, bei dem man nicht so genau weiß, auf welchem Weg er ist, und Bootsschuhe, die den Juristen auf seinem Weg begleiten.
10. Staatsrechtslehre und Zufallsprinzip: Alle Macht der Lotto-Fee
An der Wahl in Sachsen-Anhalt und sogar an der mit Energie erkämpften Abstimmung zu "Stuttgart 21" nahmen weniger als 50 Prozent der Berechtigten teil. Was kann man tun gegen diese Politikverdrossenheit des Volkes? Im Einklang mit Juristen und Publizisten aus aller Welt erinnert Martin Rath an eine Alternative zur Repräsentativen Demokratie und Lösung rechtlicher Zwickmühlen: den Los-Entscheid.
9. Düsseldorf registriert :D als Marke: Wer zuletzt lacht
Erst ":Düsseldorf" und jetzt ":D". Die Landeshauptstadt hat sich das Emoticon für das Lachen als Gemeinschaftsmarke eintragen lassen – unter anderem für Telekommunikation. Darf Düsseldorf jetzt den Internet-Nutzern das digitale Lachen verbieten? Valeska Töbelmann kann nicht für alle Nutzer Entwarnung geben.
8. Gauck zur Linken in der Regierung: Der Bundespräsident darf das
Joachim Gauck hat im Fernsehen Zweifel daran geäußert, dass die Linke so weit sei, eine Regierung zu führen. Entgegen der teilweise geäußerten Kritik darf der Bundespräsident in maßvoller Form auch zu umstrittenen Fragen Stellung beziehen, erklärt Sebastian Roßner. Präsidiale Tradition steht schließlich nicht im Gesetz.
Nach langem Hin und Her hat das OLG München die Urteilsbegründung im Fall Uli Hoeneß veröffentlicht. Lange hatte die Vorinstanz sich gesträubt, einen entsprechenden Beschluss zu erlassen. Die Richter waren der Ansicht, dazu nicht verpflichtet oder gar berechtigt zu sein. Das sieht Martin W. Huff völlig anders. Er zeigt, welche Stellung das Auskunftsrecht der Journalisten wirklich hat.
6. BVerwG bewilligt 100 Euro pro Monat: Diskriminierte Beamte nur für kurze Zeit zu entschädigen
Beamte können einen Anspruch auf Entschädigung haben, weil die Höhe ihrer Bezüge lange allein von ihrem Lebensalter abhing. Die Entscheidung des BVerwG vom Donnerstag überrascht nicht allzu sehr, erklärt Holger Zuck. Die Länder aber dürfte sie erleichtern.
5. OLG Hamm zu abgebrochener eBay-Auktion: Verkäufer schuldet auch Abbruchjäger Schadensersatz
Bricht ein Verkäufer seine eBay-Auktion grundlos ab, schuldet er demjenigen Schadensersatz, der mit seinem Höchstgebot nicht zum Zuge kommt. Dies gilt grundsätzlich auch dann, wenn es sich bei dem Höchstbietenden um einen "Abbruchjäger" handelt, der gerade auf den Abbruch der Auktion spekuliert hatte. Dies entschied das OLG Hamm in einem am Donnerstag bekannt gegebenen Urteil.
4. Anwalts-Gebühren vor dem LG München I: 55.000 Euro für ein paar Stunden Arbeit
Ein Rechtsstreit in Bayern erregt mehr als nur lokale Aufmerksamkeit. Über 55.000 Euro verlangt ein Arbeitsrechtler für die Ausarbeitung eines Geschäftsführervertrags. Der Anwalt rechnet dabei nicht etwa horrende Stundenhonorare ab, sondern setzt die gesetzlichen Gebühren an. Verkehrte Welt? Nun soll die Anwaltskammer helfen.
3. Später Berufswechsel - Associate wird Priester: Von der Kanzlei auf die Kanzel
Hervorragende Examina, Doktortitel, LL.M., Auslandserfahrung: Oliver Rothe war ein Topjurist mit den besten Aussichten, eines Tages Partner in seiner Düsseldorfer Großkanzlei zu werden. Stattdessen kündigte er, und begann ein spätes Theologiestudium. Heute arbeitet er als Priester, und ist glücklich mit seinem neuen Leben. Doch auch in diesem Beruf hätte er gern mehr Mandantenkontakt.
2. Juristenmode - Der Bootsschuh: Asphaltsegler
Nenn mir deine Marke, und ich nenne dir dein Fach. Bei keiner Gruppe von Studenten und Berufsträgern funktioniert dieses Spiel so zuverlässig wie bei Juristen. Aber woher kommen die ungeschriebenen Regeln des juristischen Dresscodes eigentlich? Welche geschichtlichen, geographischen und (pop-)kulturellen Einflüsse haben ihn geprägt? Anekdoten und Antworten liefert Alexander Grau.
1. Skandal um verkaufte Referendarklausuren: Bis zu 20.000 Euro für Prüfungslösungen
Die Staatsanwaltschaft im niedersächsischen Verden will laut Meldung des Spiegel in den nächsten Tagen Anklage gegen den Richter Jörg L. erheben. Er soll Klausurlösungen an mindestens 13 Referendare verkauft und hierfür jeweils bis zu 20.000 Euro verlangt haben.
Die 10 meistgelesenen Artikel der Woche: Lachendes Düsseldorf, münzwerfender Richter und predigender Anwalt . In: Legal Tribune Online, 08.11.2014 , https://www.lto.de/persistent/a_id/13743/ (abgerufen am: 05.05.2024 )
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