Unter der Woche keine Zeit gehabt, LTO zu lesen? Wir haben die zehn meistgelesenen Artikel der vergangenen Woche zusammengestellt. Darunter: taillierte Roben für Frauen, Dauerkarten-Entzug für faule FCB-Fans und keine 70.000 Euro Schadensersatz für eine negative Bewertung über ein Fliegengitter.
10. FC Bayern kündigt Dauerkarten – Wer nicht will, der hat wohl schon
Wer in der vergangenen Saison acht Heimspiele des FC Bayern München verpasst hat, bekommt für die nächste Spielzeit keine Dauerkarte mehr. Damit will der Fußballclub die begehrten Tickets für Fans freimachen, die bisher leer ausgegangen sind. Ein berechtigtes Interesse, meint Tim Bagger, einen Anspruch darauf, jede Saison eine Dauerkarte zu bekommen, hat nämlich keiner der Fans.
9. LG Stuttgart zur Impressumspflicht – Am besten gleich auf die Startseite
Die Impressumspflicht beschäftigt die Gerichte immer wieder - besonders auf geschäftlichen Netzwerken wie etwa Xing. Dort sind Nutzer nach einem Urteil des LG Stuttgart selbst dann nicht auf der sicheren Seite, wenn sie ein lupenreines Impressum vorhalten – denn der Link zu selbigem sei zu schwer zu finden.
Das aktuelle Cover des Nachrichtenmagazins Der Spiegel steht in der Kritik. Das Blatt titelte mit der Aufforderung "Stoppt Putin jetzt!", hinterlegt mit Fotos von getöteten Passagieren des Flugs MH017. Die Bilder hatte sich die Redaktion offenbar aus dem Internet besorgt. Damit spannt das Magazin die Verstorbenen in eine politische Kampagne ein und verstößt gegen Presse- und Urheberrecht, sagt Markus Kompa.
7. Real und DFB im Markenstreit – Adler in Gefahr
Anträge auf Markenlöschung sorgen immer wieder für Wirbel – besonders dann, wenn es gegen "die Großen" geht. Der DFB hat durch einen eigenen juristischen Angriff gegen die Supermarktkette Real nun einen Konter provoziert und seinen Adler in Gefahr gebracht. David Ziegelmayer erklärt, warum das Tier in jedem Fall nicht vogelfrei werden wird.
6. Uber-Verbot – Bändigt die kalte Effektivität des deutschen Rechtssystems
Während Marc Zuckerberg sie angeblich in Facebook integrieren will, will die Stadt Hamburg die Fahrdienste-App Uber verbieten lassen. Der Vorgang ist symptomatisch für die strukturelle Innovationsskepsis in Deutschland, meint Jannis T. Werner. Dabei ist Recht doch nur geronnene Politik. Politik aber muss für Neues offen sein.
5. Was macht gute Lehre aus? – "Teach or terminate"
Die Arbeit eines Professors lässt sich in zwei Worten zusammenfassen: Forschung und Lehre. Seine Reputation und Karrierechancen sogar in einem: Forschung. Weil die Lehrqualifikation im Wissenschaftsbetrieb praktisch keine Rolle spielt, landen oft Herren hinterm Rednerpult, die Studenten verlässlich in den Schlaf dozieren. Zeit für einen Paradigmenwechsel, meint Matthias Klatt.
4. Kunde haftet nicht wegen negativer Bewertung – 70.000 Euro Streitwert wegen eines Fliegengitters
Der Kauf eines Fliegengitters für 20 Euro auf der Handelsplattform Amazon hat zu einer Schadensersatzklage über 70.000 Euro geführt. Der Verkäufer glaubte, die negative Bewertung des Kunden sei für die Sperrung seines Profils verantwortlich gewesen. Dadurch habe er nichts mehr verkaufen können. Der Gang vors Gericht blieb aber ohne den erhofften Erfolg.
3. LG Duisburg zu Akteneinsicht – Lieber hohe Druckkosten als kaputte Augen
Schickt ein Gericht dem Verteidiger die Akten nicht in Papierform, sondern auf einem Datenträger, hat der Verteidiger Anspruch auf Erstattung der Druckkosten, sofern er sich die Akten ausdruckt. Das LG Duisburg hielt es für unzumutbar, 76 Aktenbände am PC-Bildschirm lesen zu müssen.
2. Kanzleien in der Krise – Wenn Partner gehen
Wie aus heiterem Himmel schmeißen wichtige Leistungsträger die Brocken hin und kündigen – eine brenzlige Situation, die jede Kanzlei treffen kann. Erst vor wenigen Monaten ist das der mittelständischen Kanzlei Buse Heberer Fromm passiert. Sie musste den Weggang aller Frankfurter Partner verkraften, jetzt geht sie den Wiederaufbau an.
1. Mode für Juristinnen – "Bestehende Kleiderregeln charmant hinterfragen"
Getragen wurde sie schon im alten Preußen: 1726 befahl Friedrich Wilhelm I. seinen Anwälten, in Robe vor Gericht aufzutreten. Seitdem hat die Amtstracht einige optische Änderungen durchlaufen, aber an die körperlichen Proportionen der immer zahlreicher werdenden Juristinnen wurde sie nie angepasst. Zwei Unternehmerinnen wittern da eine Marktlücke - und wollen ganz nebenbei die Kleiderregeln revolutionieren.
Die 10 meistgelesenen Artikel der Woche: Frauen-Robe, Dauerkarten-Entzug, Uber-Verbot . In: Legal Tribune Online, 02.08.2014 , https://www.lto.de/persistent/a_id/12753/ (abgerufen am: 26.04.2024 )
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