Was verpasst, diese Woche? Klarer Spitzenreiter unserer aktuellen Top 10 ist ein Beitrag über die juristische (Prüfungs-)angst, die die Leistungsfähigkeit und Lebensfreude gleichermaßen mindert. Ebenfalls mit dabei ist ein Bericht zur wohl politisch inkorrektesten Klage der Welt, die derzeit in den USA verhandelt wird, zu Heribert Schwans Ko(h)lportagen, und zu rechtlichem Gehör für Taube.
10. Wie man den perfekten Kanzlei-Namen findet: "Wer Technik-Startups beraten will, sollte sich nicht Steinzeit Rechtsanwälte nennen"
Ob neu gegründete Einheit oder etablierte Großkanzlei: der richtige Name ist für alle Partnerschaften essentiell, wollen sie im umkämpften Anwaltsmarkt bestehen. Warum Neugründer bei der Namensfindung über einen Markenkern nachdenken sollten und was hinter dem Trend zu kurzen Kanzleinamen steckt, erläutert Astrid Kohlmeier.
9. Vor Gericht verlobt: Zeugin muss nicht mehr aussagen
Die einzige Tatzeugin einer lebensgefährlichen Messerattacke hat sich im Gerichtssaal mit dem Angeklagten verlobt. Damit muss die 46-Jährige in dem Prozess vor dem LG Frankfurt nicht mehr aussagen. Als Verlobte kommt die Frau in den Genuss eines umfassenden Zeugnisverweigerungsrechtes.
8. Promovieren in Osteuropa: Vom Reiz des Fremdgehens
Juristische Doktoranden erfahren an Unis in Nachbarländern oft mehr Wertschätzung als hierzulande. Egal, ob national oder international – der Dr. gilt gleichermaßen im ganzen "europäischen Hochschulraum". Qualitätsstandards sind dabei nachrangig, meint Hermann Horstkotte.
7. BVerfG sieht keine Schmähkritik: "Schäbiges, rechtswidriges, eines Richters unwürdiges Verhalten"
In einer Dienstaufsichtsbeschwerde führte ein Mann aus, er protestiere "gegen das schäbige, rechtswidrige und eines Richters unwürdige Verhalten der Richterin". Das zuständige AG verurteilte ihn daraufhin wegen Beleidigung zu einer Geldstrafe. Das BVerfG sah in der Verurteilung eine Verletzung des Grundrechts der Meinungsfreiheit: Der Prozessbeteiligte habe primär ihr Verhalten kritisiert.
6. Gemeinden scheitern vor BVerfG: Kein neues Zulassungsverfahren für kommunale Jobcenter
Das BVerfG hat am Dienstag die Kommunalverfassungsbeschwerde von Leverkusen in Nordrhein-Westfalen und 15 Landkreisen, die gern Optionskommunen gewesen wären, überwiegend abgewiesen. Nur einen verfassungswidrigen Eingriff in die interne Willensbilderung der Kommunen sehen die Karlsruher Richter. Doch ein kleiner Hinweis am Rande lässt aufhorchen: Ist das gesamte Verteilungsverfahren rechtswidrig?
5. Rechtsquiz zum Sachenrecht
Dass das "Sachenrecht" im BGB geregelt ist, wissen Sie bestimmt noch. Aber was sind eigentlich "Sachen" im Sinne des BGB? Und was verbirgt sich noch mal hinter dem Begriff "Abstraktionsprinzip"? Testen Sie hier, ob Sie Staatsexamen heute noch bestehen würden!
4. Anwaltsberatung in Gebärdensprache: Rechtliches Gehör für Taube
Gehörlose und Schwerhörige müssen im juristischen Umfeld hart kämpfen. Wie soll man seinen Fall ohne Worte präzisieren? Ihnen hilft Judith Hartmann. Sie ist die einzige gehörlose Rechtsanwältin Deutschlands und kennt die Schwierigkeiten, mit denen ihre Mandanten zu kämpfen haben. Wie sieht der Alltag in der Kanzlei und vor Gericht aus, wenn das gesprochene Wort nichts bedeutet?
3. Heribert Schwans Ko(h)lportage: Der Ghostwriter, den er rief
Dieser Tage ist Helmut Kohl in den Schlagzeilen wie seit der Wende nicht mehr. Das liegt nur zum kleineren Teil an seinem am Mittwoch auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellten Erinnerungsband. Zentrales Thema ist vielmehr der Streit mit Ex-Ghostwriter Heribert Schwan, der aus Gesprächen mit Kohl ohne dessen Segen allerlei pikante Details veröffentlicht. Ein riskantes Unterfangen, meint Markus Kompa.
2. Die politisch inkorrekteste Klage der Welt: Das schwarze Kind als Schaden
Die juristische Figur des "Kinds als Schaden" ist, trotz mancher moralischer Bedenken, inzwischen weitgehend anerkannt. Vom "schwarzen Kind als Schaden" hätte man jedoch noch nicht gehört – bis jetzt. Wegen der Hautfarbe ihrer Tochter verklagt eine Amerikanerin die Samenbank, von der sie die Spermien des dunkelhäutigen Vaters bezogen hatte, auf Schmerzensgeld.
1. Juristenpsychologie: Angst macht dumm
Ein populäres Kinderlied behauptet: "Die Wissenschaft hat festgestellt, festgestellt, festgestellt, dass Marmelade Fett enthält". Dank boulevardjournalistischer Aufbereitung werden vor allem die Ergebnisse US-amerikanischer Wissenschaft oft als besserer Witz dieser Art wahrgenommen. Die US-Forschung zur Angst unter Juristen hat dies vielleicht nicht verdient.
Die 10 meistgelesenen Artikel der Woche: Spontanverlobung, Prüfungsängste und das schwarze Kind als Schaden . In: Legal Tribune Online, 11.10.2014 , https://www.lto.de/persistent/a_id/13448/ (abgerufen am: 04.05.2024 )
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