Vor gut einem Monat trat die englische Criminal Bar Association in einen unbefristeten Streik ein, es wurden höhere Honorare gefordert. Die Regierung legte nun ein verbessertes Reformpaket vor, dem die Mehrheit der Anwält:innen zustimmte.
Nach gut einem Monat beenden Anwält:innen in England und Wales ihren Streik für bessere Honorare. Eine Mehrheit der Mitglieder habe dafür gestimmt, das nachgebesserte Angebot der Regierung anzunehmen, teilte der Branchenverband Criminal Bar Association am Montag mit. Zugleich mahnte der Verband: "Das Strafjustizsystem ist nach wie vor chronisch unterfinanziert." Zahlreiche Verfahren verzögerten sich wegen des Ausstands.
Zuvor hatte Justizminister Brandon Lewis Reformen versprochen sowie Investitionen in Höhe von umgerechnet rund 61,5 Millionen Euro angekündigt. So soll eine Erhöhung der Honorare um 15 Prozent nun für den Großteil der bereits laufenden Fälle gelten und nicht nur für neue, wie es die Regierung zunächst angeboten hatte.
Mit Stand Ende April betrug der Rückstau insgesamt 58.271 Fälle. Die Strafrechtsanwält:innen - die sogenannten Criminal Barrister, die Fälle vor Gericht verhandeln - hatten deshalb argumentiert, dass es noch Jahre dauern werde, bis die Erhöhung greife. Sie hatten bereits im Sommer mehrmals gestreikt und waren am 6. September in einen unbefristeten Ausstand getreten.
dpa/ast/LTO-Redaktion
Angebot der Regierung angenommen: . In: Legal Tribune Online, 10.10.2022 , https://www.lto.de/persistent/a_id/49834 (abgerufen am: 10.12.2024 )
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