Alle Jahre wieder die große Frage: Wie beschenke ich jemanden, der etwas mit Jura macht? Wir von LTO haben das Jahr über gesammelt und helfen Ihnen gerne aus. Viel Freude beim Schenken wünscht die Redaktion. Frohes Fest!
Seit nunmehr zehn Jahren begleiten wir von LTO die Branche und sprechen mit Anwältinnen, Richtern, Staatsanwälten, Unternehmensjuristinnen, Jurastudierenden, Referendarinnen und vielen aus der Branche mehr. Sie alle eint die Liebe zum Beruf, denn Juristin bzw. Jurist wird nicht, wer überhaupt keine Lust darauf hat.
Wer ein entsprechendes Geschenk sucht und (noch) keine Idee hat, wird sicher auf den folgenden Seiten fündig. Von edel über stylish und ausgefallen bis prüfungsrelevant und alkoholkonsumfördernd ist alles dabei. Lassen Sie sich inspirieren. Und vor allem: Kommen Sie gut durch die Weihnachtszeit.
Ihre
LTO-Redaktion
Wie weit schießt dein Panzer? Was kostet dein Pferd? Wie schnell beschleunigst du von Null auf 100? Da werden Erinnerungen wach: Quartettspielen mit den Besten gehörte zur Kindheit einfach dazu. Das Tolle: Jetzt gibt es ein Quartett für alle, die mit dem Recht arbeiten. Es heißt - Sie ahnen es – einfach "Jura-Quartett".
In acht Kategorien messen sich die Spieler mit 32 mehr oder weniger bekannten juristischen Fällen - inklusive eigener Werte, mit denen es die Stiche zu holen gilt. So hat der Ku'damm-Raser-Fall eine der längsten "Paragrafenketten" (§§ 211, 223 I, 224 I, 315c I, 25 II, 52, 69 I u. II, 69a I StGB) und mit vier von fünf Hammersymbolen auch einen ordentlichen Rechtsprechungs-"Impact". Auch Klassiker wie der Jungbullenfall sind dabei: Dessen "Examensrelevanz" zum Beispiel liegt bei 16 Punkten, mit "Schadensersatzanspruch" hat er in seinem Urteilstext aber nur ein mittelmäßig "Längstes Wort".
Sie merken: Bei all der Spielerei geht es auch ernst zu, schließlich trainiert man so fürs Examen. Um die Situation zu entspannen, haben die Macher des Jura-Quartetts aber auch an eine Trinkspielvariante gedacht: Die Karten können, gemischt und dann von den Spielern abwechselnd aufgedeckt, anhand ihrer Farbe als alkoholkonsumfördernde Geselligkeitsspielanweisung verstanden werden. Bei Rot etwa trinkt man selbst, bei Lila die anderen. Wer Grün zieht, wird nur noch mit "Hohes Gericht" angesprochen, bei Gelb sucht man sich "Partners in Crime", die immer trinken, wenn man selbst zum Glas greift. Regelverstöße werden geahndet – mit weiterem Strafkonsum natürlich. Prost!
Zu haben ist das Jura-Quartett hier für 11,95 Euro zzgl. Versand. Spoiler: Beten Sie, nicht den "Penistrillerpfeife"-Fall zugemischt zu bekommen. Der kann von seinen Quartett-Werten her betrachtet nämlich fast gar nichts. Einen Stich zu landen, wird damit schwierig.
"Schmunzeln und intellektueller Genuss" – so preisen seine Macher den "Rechtskalender 2021" an.
Dieser Beschreibung mag man nicht widersprechen: Der Fotograf Andreas Hahm-Gerling hat zusammen mit dem Richter am Bundesgerichtshof Dr. Dirk von Selle wieder eine illustre Mischung von Motiven zusammengetragen. Die Bilder sind schön bis skurril – ihren juristischen Charme entwickeln sie durch ein passendes Normzitat aus einem Gesetzestext.
So steht der Sattelstorch mit seinem schwarz, rot, goldenem Schnabel für die Bundesflagge, das einzelne Schulkind für die Gewährung des Schulwesens und wohl eine der letzten Telefonzellen in diesem Land für das Fernmeldegeheimnis.
Seit zwei Jahren erstellen die beiden gemeinsam den Kalender, der hier für 28 Euro zzgl. Versand bestellt werden kann. Wer es lieber etwas günstiger möchte: Es gibt auch ein Grußkartenset, das kostet nur 11,99 Euro.
Halten wir kurz inne im Weihnachtsshoppingrausch: 2020 war auch das Jahr, in dem die große Ruth Bader Ginsburg abgetreten ist. Spätestens jetzt ist es also an der Zeit, dieser Ikone des US Supreme Court einen Platz über dem Schreibtisch einzuräumen. Redbubble hat jede Menge Poster im Angebot, sei es ein klassisch schwarz-weißes Porträt, die berühmte "Notorious RBG" mit Krönchen oder ein Poster mit einem ihrer legendären Aussprüche wie "Fight for the things that you care about, but do it in a way that will lead others to join you" - alles dürfte sich für Anwaltskanzlei und Homeoffice gleichermaßen eignen.
Schreibtischinhaberinnen, die es etwas explosiver mögen, wählen: "Not fragile like a flower, fragile like a bomb". Und wenn das Poster für den Schreibtisch der Lieblingsnichte sein soll, bietet sich "Never underestimate the power of a girl with a book" an. Wer es ganz schlicht mag, wählt ein schwarzes Plakat mit einem weißen Kragen – da weiß ja auch schon jeder, wer gemeint ist.
Die Poster im Bild gibt es in verschiedenen Größen und auch als Leinwanddruck, als Kunstdruck, auf Metall oder im schwarzen Rahmen. Und falls RBG schon längst über dem Schreibtisch hängt, lassen sich die Motive natürlich auch anderswo unterbringen: RBG-Tasse, RBG-Socken, RBG-Notizbuch, RBG-Buttons, RBG-Turnbeutel, RBG-Duschvorhang – irgendeins dieser schönen Dinge braucht man ja auf jeden Fall.
Der Frankfurter Juraprofessor Dr. Roland Schimmel ist ein unermüdlicher Kämpfer gegen den juristischen Fachjargon und für bessere Texte. Und mit "besser" ist gemeint: besser verständlich. Denn, machen wir uns nichts vor, Juristen und Juristinnen, das sind für alle anderen, die keine Jurafakultät von innen gesehen haben, diejenigen, die besonders umständlich sprechen und schreiben.
Wo die einen, nämlich die mit Jurastudium, sagen "Ausweislich des Sachverhalts liegt keine Vertragsbeziehung zwischen K und B vor", sagen alle anderen: "Es gibt keinen Vertrag zwischen K und B" – so ein noch besonders harmloses Beispiel aus Schimmels Buch Juristendeutsch?, das kürzlich in der zweiten Auflage erschienen ist.
Es ist ein wertvolles und nützliches Buch für alle, die an ihrem Sprachstil arbeiten wollen, seien es Studierende, Richterinnen, Anwälte oder Wissenschaftlerinnen. Denn Schimmel erläutert nicht nur ausführlich, was guter Stil ist – die Leserinnen und Leser können das Erlernte auch direkt in vielen Übungen umsetzen.
Natürlich mag es heikel sein, solch ein Buch zu verschenken - der Beschenkte könnte es als Wink mit dem Zaunpfahl verstehen. Aber man kann es sich ja auch selbst schenken, über die Feiertage durcharbeiten und im neuen Jahr mit geschliffenem Juristendeutsch überraschen.
Roland Schimmel: Juristendeutsch? Ein Buch voll praktischer Übungen für bessere Texte, 2. aktualisierte und erweiterte Auflage, UTB, ISBN 978-3-8252-5533-6, 22,00 Euro
Wer Juristen Kleidung schenken möchte, landet gern bei Krawatten, den dazu gehörigen Nadeln oder Manschettenknöpfen, für die Juristinnen gibt es Schmuck, alles am liebsten mit Paragrafenzeichen. Was man schon in normalen Zeiten vorsichtig als begrenzt sexy bezeichnen darf, ist im Jahr der Pandemie völlig überflüssig geworden. Kleidung fürs Homeoffice braucht der Jurist!
Da trifft es sich gut, dass LTO sich zum 10. Geburtstag einen kleinen Shop gegönnt hat. Der Jurastudent wie die Richterin, die Unternehmensjuristin wie der Rechtsanwalt finden dort jetzt Hoodies, Shirts, Caps (ok, und Kaffeetassen, Handyhüllen und Bio-Stoffbeutel) mit Aufdrucken, bei denen das Jurist:innenherz lacht; soweit Jurist:innenherzen das eben können.
"Es kommt drauf an", "Abwegig!" oder "Gebe Rechtsrat für Schokolade" machen Juristinnen und Juristen aller Altersklassen glücklich. Aufdrucke wie "Get VB oder die trying" oder "Geld hat man zu haben" versüßen Jurastudierenden das Lernen für die große Prüfung.
Wer einer Unternehmensjuristin oder Anwältin ein Geschenk machen will, das sie stilvoll auch durch den Casual Friday im Office begleitet, liegt mit einem hübsch geschnittenen Shirt mit dem Statement "I close deals in heels" goldrichtig. Für Anwältinnen und Anwälte hat der kuschelige Hoodie mit der Aufschrift "I’m a lawyer. To save time, let’s assume I’m right" ganz sicher das Potenzial zum neuen Lieblings-Homeoffice-Outfit. Und "In dubio pro secco" geht schließlich immer, egal worauf man es druckt.
Übrigens machen Geschenke aus dem LTO-Shop nicht nur die Lieblingsjuristin glücklich. Unseren Anteil an den Einnahmen bis zum Jahresende spendet LTO der Aktion "European Lawyers in Lesvos", die aus einer Initiative des Deutschen Anwaltvereins entstanden ist.
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Darf's sonst noch etwas sein: Accessoires, Handyhüllen und Sticker für Jurist:innen im LTO-Shop
Ohne Terminkalender und klare Strukturen bis zum Examen? Kann man machen, könnte sich aber nachteilig auf die Examensnote auswirken. Deshalb:
Jurastudierende aufgepasst! Dem 18-Punkte-Planer ("Das Journal für Juristen") von the lawyal one gebührt ein großes Prädikat, auch wenn er leider nicht die 18-Punkte im Examen garantiert.
Dafür aber ist er der perfekte Wegbegleiter durch die juristische Ausbildung und optimal auf die Bedürfnisse angehender Juristen zugeschnitten. Es finden sich Tipps zu Techniken für den Lernalltag und Tools, die helfen, die eigenen Lernzeile festzulegen und diese immer wieder zu überprüfen.
Und keine Sorge, im Auslieferungszustand ist der Planer, der für 29,90 Euro ohne zuzügliche Versandkosten zu haben ist, ohne irgendwelche Vorgaben, die einen - schon bevor man so richtig angefangen hat - zum Schwitzen bringen. Man kann also theoretisch die Anzahl seiner wöchentlichen Lerntage auf ein absolutes Minimum beschränken. Denn manchmal ist weniger auch mehr, schließlich müssen es ja nicht immer 18 Punkte sein. Die schafft bekanntlich sowieso nur Gott.
Wenn Sie beim nächsten Saunabesuch - sollte es nach Corona irgendwann wieder möglich sein - garantiert auffallen möchten, dann sei Ihnen das Handtuch der Marke "Santa Fu" empfohlen. Auf dem prangt die Aufschrift "Strafvollzug", sie entsprechen den Original-Handtüchern aus dem JVA-Bestand. Das ist nur eines von mehreren Produkten, die in den Werkstätten der Hamburger Justizvollzugsanstalt Glasmoor von Gefangenen hergestellt werden. Der Markenname geht zurück auf die JVA Fuhlsbüttel, liebevoll Santa Fu genannt.
Im Angebot gibt es zum Beispiel auch das Spiel "KnastLandFluss" als Variante zum bekannten Klassiker StadtLandFluss. Eingetragen werden müssen zum Beispiel Delikt und mildernde Umstände. Oder ein Kochbuch "Huhn in Handschellen" mit Rezepten aus dem Gefängnis. Die Gefangenen in Glasmoor bearbeiten, bedrucken, verpacken, veredeln die Produkte. Das Projekt wird von der Hamburger Justizbehörde organisiert.
Bei allen verkauften Produkten fließt ein Teil des Erlöses an den Verein Weisser Ring, der damit Opfer von Verbrechen unterstützt.
Produkte können über die Santa-Fu-Website bestellt werden.
Edel, stylish, ausgefallen: 7 Weihnachtsgeschenkideen für Juristinnen und Juristen . In: Legal Tribune Online, 12.12.2020 , https://www.lto.de/persistent/a_id/43719/ (abgerufen am: 27.04.2024 )
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