Der Herr Reichspräsident hatte Erholungsurlaub nehmen müssen, während die Nationalversammlung weiter arbeitete: So wurde die Weimarer Verfassung am 11. August 1919 recht unprätentiös ausgefertigt. Das später zu feiern, gelang nicht gut.
Während die Geschichte der NS-Juristen nach und nach aufgearbeitet wird, findet die Fachliteratur kaum Beachtung. Dabei wurden viele Verlage nach 1933 zum Sprachrohr der Nazis. Wie konnte das geschehen und was haben sie daraus gelernt?
Während die politische Justiz der antikommunistischen McCarthy-Ära in den USA einen fast popkulturellen Status hat, ist ein Mammut-Prozess aus dem Jahr 1944 völlig in Vergessenheit geraten. Kein Wunder: Er galt der "braunen Gefahr".
Historische Romane, in denen sich Londoner Lausbuben im Nahen Osten zum Medicus ausbilden lassen oder ehrbare Kaufmannsfrauen als Hexen verbrannt werden, gibt es zuhauf. Doch das ist nichts gegen einen echten Fall von Ketzerverfolgung.
Nach dem Anschlag auf Hitler vom 20. Juli 1944 wurden hunderte Menschen getötet, weil sie am Versuch teilnahmen oder sein Scheitern vor Zeugen bedauert hatten. Im Fall einer mutmaßlichen Denunziantin erging 1963 ein salomonisches Urteil.
Schon vor 50 Jahren brachte das Wiener Übereinkommen über das Recht der Verträge u.a. die Entkolonialisierung der Welt zu einem vorläufigen Ende. Wie bedeutsam das war, zeigt eine recht frische Dissertation.
Die Generalbundesanwaltschaft knüpft an die Aufarbeitung der "Akte Rosenburg" an und untersucht ihre eigene NS-Vergangenheit. Kurz nach dem Krieg betrug der Anteil von NSDAP-Mitgliedern in der Behörde rund 80 Prozent.
Wenige Verfassungen schützen die Redefreiheit so radikal wie jene der USA, heißt es. Dass dies seinerzeit nur für sittlich saubere Kommunikation gelten sollte, musste einer der ersten modernen Stand-up-Comedians 1964 bitter erfahren.