Ein BGH-Urteil vom 15. Januar 1953 trägt dazu bei, dass sein Name aus der Öffentlichkeit weitgehend verschwindet, seine unterhaltsame Autobiografie verdient aber, wiederentdeckt zu werden – Hellmut von Gerlach, Pazifist, Junker und Jurist.
Wenige Rechtsinstitute entwickelten im 20. Jahrhundert so viel Sprengkraft wie das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Ein wichtiges, aber gründlich vergessenes Beispiel gab lange Zeit Südtirol. Es war Gegenstand einiger deutscher Prozesse.
Inflation, Revolution und Putschversuch: Vor 100 Jahren griff eine allgemeine existenzielle Verunsicherung um sich, die über bloße Befindlichkeitsstörungen im eingerichteten und ausgeübten Staatsbetrieb hinausging. Eine Auswahl an Urteilen.
Nach § 1300 BGB stand der "unbescholtenen Verlobten" Schadenersatz zu, wenn sie "die Beiwohnung gestattet" hatte und die Ehe später nicht zustande kam. Warum die Norm zweimal als "verfassungswidrig" beurteilt wurde, zeigt Sebastian Felz.
Ein Auftritt von Zwergen lässt noch die ehrwürdigste Gerichtsverhandlung scheitern und gibt dem Nachbarschaftsstreit Würze. In Lilliput spiegeln sich sogar Staat und Recht wider. Eine rechtssystematische Vermessung steht bisher noch aus.
Die Lehre vom Naturrecht blickt auf eine reiche und unübersichtliche Vergangenheit zurück. Heute gehört sie zu den Schrullen der sogenannten "Reichsbürger". Ein Potenzial für unzufriedene Menschen hatte sie aber immer schon.
Netflix widmet Kult-Kaiserin Sisi eine Erzählung, die die politischen Ereignisse ihrer Zeit in den Fokus rückt. Soweit es das Aufkommen neuer rechtlicher Ideen betrifft, täte der Serie dabei etwas Präzision gut, meint Tabea Nalik.
Ihre Gegner hielten sie für kommunistische Propagandaforen, auch ihre Freunde erkannten den liberalen Kern oft nicht: Seit Mitte der 1960er Jahre verhandelten die Russell-Tribunale zu teils gravierenden Menschenrechtsverletzungen.