Weil eine Filialleitung mit den Mitarbeitern und dem Betriebsrat englisch sprach, fühlte sich dieser in seinen Mitbestimmungsrechten verletzt. Das LAG Nürnberg hat entschieden, dass er keine Unterlassung verlangen kann.
Ein Ingenieur kann akzeptieren, dass Sprache nicht so sein Ding ist. Kein Jurist aber glaubt das von sich. Roland Schimmel zeigt die bittere Wahrheit. Und in 206 Beispielen zum Mitmachen zudem, wie man es besser macht.
In Sachsen nimmt man es mit der Gleichstellung von Mann und Frau genau und will deswegen nun auch die Gesetzestexte entsprechend anpassen. Der Verein Deutsche Sprache kritisierte, dies entstelle die Sprache und löse nicht die wirklichen Probleme.
Wenn es bald ein "Arbeit-von-morgen"-Gesetz oder ein "Gute-KiTa-Gesetz" gibt, warum bringen wir dann nicht bald auch ein "Weg-mit-den-Zombies"-Gesetz? Schließlich geben die Untoten jede Menge für juristische Metaphern her.
Auch das BVerfG tut es: "Schlechterdings nicht nachvollziehbar" nannte es die Auffassung des EuGH in Sachen EZB – und nutzte damit schnöselige Fachsprache. Dabei ist das Problem menschenfeindlicher Juristentexte uralt, meint Hendrik Wieduwilt.
Ein Mann aus Düsseldorf ließ Facebook eine einstweilige Verfügung auf Deutsch zustellen. Facebook gab an, den Inhalt nicht zu verstehen. Damit ließ das OLG Düsseldorf das Unternehmen nun nicht durchkommen.
Im Sprachgebrauch der Juristen tendiert sie ebenso zur Phrase zu werden wie in der politischen und journalistischen Auseinandersetzung mit Fragen des Rechts: die Verschärfung. Eine kleine Sprachkritik am eigenartigen Jargon der Schärfe.
Die Juristensprache wird kaum je als poetisch empfunden, als pathetisch allenfalls, nicht aber als gefällig oder gar schön Damit geschieht ihr Unrecht, meint Roland Schimmel, wollten Juristen doch nur Kompliziertes greifbar machen.