Ein ungeborenes Kind gilt als geboren, eine Mittelmeerinsel ist keine Insel mehr: Das Recht arbeitet mit Fiktionen und Vermutungen. Kristin Y. Albrecht hat untersucht was sie ausmacht, und warum wir sie brauchen.
Als am 21. Juni 1948 die Deutsche Mark zum gesetzlichen Zahlungsmittel wurde, verloren die Inhaber alter Guthaben ihr Vermögen weitgehend. Es folgten bemerkenswerte Bemühungen, dies später wieder aufzufangen.
Eine 80-jährige Industriellenwitwe wird in einer privaten Psychiatrie gefangen gesetzt, um ihre Entmündigung betreiben zu können – ein im Kern hochpolitischer Skandal des Jahres 1911/12 im Kampf um das "Irrenrecht".
1935 entschied das Reichsgericht zur Frage, ob und in welchem Umfang ein Zeitungsunternehmen haftet, das falsch über eine angebliche Insolvenz berichtet hatte.
Sexroboter verbieten? Mit Teddy zur Bundeswehr? Und wer von Ihnen kennt noch "Mecki", den menschenähnlichen Igel? Sie alle wurden bereits zum Fall vor Gericht – oder könnten es in Zukunft noch werden.
Vor 200 Jahren begann die Vertreibung indigener Völker aus ihrer Heimat im Osten der USA. Mit einem bemerkenswerten Urteil vom 9. Juli 2020 bestätigte der US Supreme Court ihre Rechte, die man ihnen damals zugesichert hatte.
Tonaufnahmen aus Gerichtssälen sind wichtige historische Quellen. Das hat auch der Gesetzgeber anerkannt. Bislang erweist sich die Justiz aber als schlechte Sachwalterin zeitgeschichtlicher Interessen – auch in einem aktuellen OLG-Prozess.
Die Paritätsgesetze Thüringens und Brandenburgs haben eine harte Kontroverse ausgelöst. Dass diese auch auf eine fehlende Auseinandersetzung mit radikalen Ideen zu Demokratie und Gleichstellung seit 1989/90 zu tun hat, meint Martin Rath.