Auch Aktivitäten in der Freizeit können sich auf das Arbeitsverhältnis auswirken. Dass er sich privat über die Corona-Maßnahmen lustig gemacht hat, hat einen Arbeitnehmer in Form eines Vergleichs jetzt den Job gekostet.
Das heimlich von einer Mitarbeiterin gedrehte Video aus der Kantine des Schlachtbetriebs Tönnies hat für Aufruhr gesorgt. Durfte der Frau deswegen gekündigt werden? Alexander Willemsen über eine arbeitsrechtliche Gratwanderung.
Kündigungen passieren ständig, in Corona-Zeiten allerdings besonders häufig. Doch wirksam zu kündigen ist gar nicht so einfach, die Schwierigkeiten liegen vor allem beim ordnungsgemäßen Zugang, erklärt Julia Alexandra Schütte.
Seit Anfang des Jahres können in Schleswig-Holstein bei Arbeitsgerichten Schriftsätze nur noch elektronisch eingelegt werden, faxen geht nicht mehr. Das durfte ein Anwalt erleben, dessen Berufung per Fax vom LAG als unzulässig abgelehnt wurde.
Jetzt trifft die Coronakrise auch Juristen: Mit Taylor Wessing hat erstmals eine Kanzlei allen Wissenschaftlichen Mitarbeitern gekündigt. Anderswo müssen sie zumindest eine Zwangspause einlegen oder gar nicht erst anfangen.
Im Rahmen des VW Abgasskandals kam es zu diversen Entlassungen von Angestellten, die darin involviert gewesen sein sollen. Die Kündigung eines Leiters der Dieselmotorenentwicklung erwies sich jedoch laut ArbG Braunschweig als unwirksam.
Die Uniklinik Heidelberg und ihr Ex-Justiziar liegen seit Monaten im Clinch, jetzt haben sie sich in einem Güterichterverfahren geeinigt. Der Mann musste im Zuge der Bluttest-Affäre seinen Hut nehmen.
Weil ein Zulieferer Volkswagen mit einem Lieferstopp gedroht habe, durfte der Autobauer einen Liefervertrag außerordentlich kündigen, so das OLG Düsseldorf. Schadensersatz wegen einer unwirksamen Kündigung müsse hingegen Audi leisten.