Wegen Coronavirus

Wei­tere Bun­des­länder sagen Exa­mens­prü­fungen ab

von Marcel SchneiderLesedauer: 2 Minuten

Nach Niedersachsen ziehen nun weitere Landesjustizministerien und –prüfungsämter nach. Insbesondere mündliche Prüfungen fallen wegen der Corona-Pandemie sehr kurzfristig aus, teils sogar schon in dieser Woche.

Binnen weniger als 24 Stunden zeigt sich ein ganz anderes Bild: Hatte am Montag nur Niedersachsen als bis dato einziges Bundesland wegen der Corona-Krise diverse Prüfungen des Ersten und Zweiten juristischen Examens fürs Erste abgesagt, folgten am späten Abend beziehungsweise am Dienstagmorgen weitere Bundesländer.

So hat man sich etwa in Rheinland-Pfalz dazu entschieden, die Klausuren des Zweiten Examens im April 2020 nicht durchzuführen. Nachholtermine soll es im Juni oder Juli geben, damit die darauf folgenden mündlichen Prüfungen wie geplant im November stattfinden können. Die aktuellen mündlichen Prüfungen, die für den Mai 2020 anstehen, sind derzeit noch nicht abgesagt.

Sachsen-Anhalt verzichtet voerst auf die Klausuren des Zweiten Staatsexamens, die in der Zeit ab dem 2. April 2020 anzufertigen gewesen wären. Sie sollen später nachgeholt werden, angedacht ist dafür die erste Junihälfte 2020. Ob dieser Termin gehalten werden kann, bleibt allerdings abzuwarten, teilte das Landesjustizministerium LTO gegenüber mit. Gleiches gelte für die im August geplanten Klausuren im Ersten Examen.

Darüber hinaus hat Sachsen-Anhalt die Ausbildung in den Referendararbeitsgemeinschaften des juristischen Vorbereitungsdienstes zunächst bis zum 17. April 2020 ausgesetzt. Nicht betroffen sei indes die Arbeitsplatzausbildung der Referendare bei ihren jeweiligen Stationen.

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Spontane Absagen in NRW, keine Planänderung in Sachsen

In Nordrhein-Westfalen (NRW) finden ab dem morgigen Mittwoch bis (zunächst) zum 19. April 2020 keine mündlichen Prüfungen des Zweiten Examens mehr statt, wie ein Sprecher des Landesjustizministeriums bestätigte. LTO-Leser, deren mündliche Prüfung im Ersten Examen für diese Woche angesetzt war, berichteten zudem, dass ihre Termine in der laufenden Woche spontan von heute auf morgen abgesagt worden seien. Ein Sprecher des OLG Hamm bestätigte das auf Anfrage.

Nach LTO-Informationen sind zudem im OLG-Bezirk Köln die Referendarsarbeitsgemeinschaften für diese Woche ausgesetzt worden. Die Verantwortlichen überlegten gerade, ob und gegebenenfalls wie der juristische Vorbereitungsdienst im Bezirk anlässlich der Corona-Krise einzuschränken sei, hieß es.

In Schleswig-Holstein sieht man hinsichtlich des Ersten Examens aktuell keinen Handlungsbedarf. Die nächsten schriftlichen Prüfungstermine sind erst für den Juli 2020 anberaumt, die mündlichen Prüfungen sind noch gar nicht terminiert. Anders sieht es beim Zweiten Examen aus: Ob die April-Klausuren stattfinden, entscheidet derzeit das gemeinsam mit den Ländern Bremen und Hamburg unterhaltene Prüfungsamt.

In Sachsen sind noch überhaupt keine Prüfungen abgesagt worden. Das Landesjustizprüfungsamt beobachte die aktuelle Lage jedoch laufend, um gegebenenfalls etwaig erforderliche Maßnahmen zu treffen, wie man auf LTO-Anfrage ausdrücklich betonte. Auch in Berlin ist noch nichts abgesagt. In der Bundeshauptstadt hält man sich weiterhin an den Maßnahmenplan, der speziell für juristische Prüfungen seit knapp zwei Wochen gilt. So behält sich das Land unter anderem vor, sichtlich erkrankte Kandidaten der Prüfungsräume zu verweisen, was nach aktuellen Angaben aber noch nicht vorgekommen ist.

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