Neue Statistiken

Weniger Jurastu­die­rende und Absol­venten

von Dr. Franziska KringLesedauer: 3 Minuten

Die Anzahl der Jurastudierenden und Absolventen ist leicht gesunken. Das zeigen neue Zahlen des Statistischen Bundesamts und des Bundesamts für Justiz.

Wie viele Menschen studieren eigentlich Jura – und wie viele schließen Studium und Referendariat erfolgreich ab? Das Statistische Bundesamt sowie das Bundesamt für Justiz haben hierzu neue Zahlen veröffentlicht.

Im Jahr 2021 waren insgesamt knapp 119.000 Jura-Studierende eingeschrieben – das sind 600 weniger als im Jahr 2020. Damit ist die Anzahl der Studierenden erstmals seit dem Jahr 2007 wieder – allerdings äußerst geringfügig – gesunken. Zunächst erhöhte sich die Zahl bis zum Jahr 2020 von knapp 84.000 auf knapp über 119.000.

Seit dem Jahr 2004 studieren übrigens mehr Frauen als Männer Jura – und die Schere geht immer weiter auseinander. Während gut 50.000 Männer für Jura eingeschrieben sind, sind es bei den Frauen fast 68.600.

Eine ausführliche Übersicht über die Anzahl der Jura-Studierenden und Absolvent:innen haben wir hier für Euch. Die Übersicht wird regelmäßig aktualisiert.

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Jura ist nach BWL und Informatik am beliebtesten

Nach BWL (über 240.000 Studierende) und Informatik (gut 138.000) war Jura im Wintersemester 2021/2022 der drittbeliebteste Studiengang an deutschen Hochschulen. Mit einem erfolgreich abgeschlossenen Jurastudium stehen viele Karrierewege offen – nicht nur für diejenigen, die die magische Schwelle von neun Punkten überschreiten.

Die Durchschnittsnoten im ersten Staatsexamen findest Du hier, die Erfolgschancen beim Freiversuch haben wir hier für Dich. Auf den Plätzen vier und fünf folgen Medizin und Psychologie mit jeweils knapp über 105.000 Studierenden.

Die Einführung eines integrierten Jura-Bachelors wird seit langem diskutiert und würde sicherlich dazu beitragen, dass sich noch mehr Abiturient:innen für das Studienfach Jura entscheiden. Prüfungsangst, Druck im Studium und Ellbogenmentalität – all das sind Faktoren, die junge Leute vom Jurastudium abhalten können. Die Möglichkeit, einen Bachelor zu absolvieren und damit nicht nach vielen Jahren des Studiums ohne Abschluss dazustehen, wenn man das Examen endgültig nicht besteht, könnte diese Ängste sicherlich etwas nehmen.

Auch etwas weniger Absolventen

Auch die Anzahl der Absolvent:innen ist leicht zurückgegangen – also die Zahl der Personen, die entweder nur das erste Staatsexamen haben oder sowohl das erste als auch das zweite Staatsexamen: Während im Jahr 2019 noch knapp 9.500 Menschen das erste Staatsexamen absolviert haben, waren es im Jahr 2020 nur knapp über 9.000. Seit dem Jahr 2012 war die Anzahl kontinuierlich von ursprünglich 7.600 Absolvent:innen angestiegen. Die Ursachen für den Rückgang können individuell sein – die Auswirkungen der Corona-Pandemie spielen wohl schon eine Rolle, werden sich aber vor allem ab dem Jahr 2021 bemerkbar machen.

Die zweite juristische Staatsprüfung haben im Jahr 2020 7.818 Prüflinge erfolgreich gemeistert – im Jahr 2019 waren es knapp über 8.000. Im Jahr 2009 hatten noch etwas mehr als 9.000 Absolvent:innen das zweite Staatsexamen beendet – seitdem ging die Anzahl mit leichten Schwankungen immer weiter zurück, bevor sie seit 2017 wieder etwas zunahm. Grund dafür könnten die besseren Karrierechancen für junge Jurist:innen sein. Die Kanzleien buhlen mit Benefits wie steigenden Einstiegsgehältern um den juristischen Nachwuchs.

Ihr seid noch auf der Suche nach dem passenden Job für den Berufseinstieg? Hier stellen wir Euch einige Berufe – vor allem auch abseits der "klassischen" Juristenberufe – vor. Weitere Tipps gibt es natürlich auch im LTO-Karriere-Podcast Irgendwas mit Recht mit Marc Ohrendorf und verschiedenen, spannenden Gästen.

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