Jurastudierende lesen im Verlauf des Studiums wenigstens 20.000 Seiten Text. Doch das Pauken soll nun einfacher werden: Die App "Jurafuchs" vermittelt juristisches Wissen anhand von Fällen, die "kurz wie ein Tweet" sind. Fast 40.000 Studierende lernen bereits mit der App auf dem Smartphone.
"Unsere Vision ist es, Jura Lernen und damit den Zugang zum Rechtssystem deutlich leichter zu machen." Die beiden Berliner Christian Leupold-Wendling und Dr. Carl-Wendelin Neubert haben gemeinsam Jura in Freiburg studiert. Vor zehn Monaten haben Sie zusammen mit Steffen Schebesta die kostenlose Lern-App "Jurafuchs" im App Store veröffentlicht. Die Android App folgte sechs Monate später. Mittlerweile haben knapp 40.000 Studenten die App heruntergeladen. Sie lernen damit aktuelle, ausbildungsrelevante Rechtsprechung. Neuerdings gibt es auch systematische Kurse, etwa im Strafrecht AT, im BGB AT oder im Verwaltungsprozessrecht. Weitere Rechtsgebiete (wie z.B. Schuldrecht, Sachenrecht oder Grundrechte) sind in Vorbereitung. Die Gründer haben das Ziel, das gesamte ausbildungsrelevante Jura-Wissen für beide Staatsexamina und sämtliche Ausbildungsstufen zur Verfügung zu stellen.
"Wir atomisieren Gerichtsurteile und Lehrbuchfälle", erläutert Christian. Die App vermittelt den Stoff in sehr kleinen Einheiten (sog. Microlearning). "Wir haben uns für die Darstellung des Sachverhalts ein Zeichenlimit von 280 Zeichen gesetzt. Denn wir wissen aus eigener Erfahrung um die knappe Zeit der Studierenden." Zudem ist jeder Fall mit einer professionellen Illustration versehen, die den Fall eingängiger macht und die Freude am Lernen steigern soll. Der Ansatz ist vielen durch die Sprach-Lern-App "Babbel" bekannt, die auch als Vorbild diente.
Bei Jurafuchs bewertet der Nutzer zu jedem Fall mehrere Aussagen mit "stimmt" oder "stimmt nicht". "Unser Ziel ist, dass die Studenten die App täglich nutzen. Das bringt den größten Lerneffekt." Dazu müssen die Lerneinheiten sehr kurz sein. "Im Schnitt benötigen die Studierenden nur wenig mehr als 60 Sekunden, um sich durch einen Fall zu klicken. In dieser Zeit setzen sie sich mit den für den Fall wesentlichen Rechtsfragen und Lösungsansätzen auseinander."
Die Jurastudierenden reagieren sehr positiv. Sie schicken zahlreiche Anmerkungen und Fragen zu den juristischen Inhalten, sowie Verbesserungsvorschläge für die App. "Wir bekommen sehr wertvolles Feedback und setzen alles um, was für uns Sinn macht. Zum Beispiel hat uns eine Studentin mit Sehbehinderung angeschrieben und erklärt, dass es sehr schwer für sie sei, die App zu bedienen. Dann war es uns natürlich ein Anliegen, die App barrierefrei zu gestalten."
In Kürze sollen Studierenden sich auch mit ihren Kommilitonen messen können. Auch Universitäten und Kanzleien sollen dann auf einem bundesweiten "Leaderboard" gegeneinander antreten können. "Jurastudenten in Deutschland sind wirklich leidgeprüft. Es gibt eigentlich kein positives Feedback während des Lernprozesses. Wir wollen mit dem neuen Feature etwas Motivation und spielerischen Wettbewerb in die langen Lernphasen reinbringen. Das genügt manchmal schon, um am Ball zu bleiben."
Christian Leupold-Wendling (Geschäftsführer), Carl-Wendelin (Juristische Inhalte) und Steffen Schebesta (CTO) haben Jurafuchs und die dahinter stehende Go Legal GmbH im Januar 2018 gegründet. Kurz darauf kamen drei erfahrene Investoren an Bord: Dr. Matthias Birkholz (Lindenpartners), Prof. Dr. Fissenewert (Buse Heberer Fromm) und Jan Bohl (Ableton AG). Zudem ist Thomas Holl, Mit-Gründer und Strategiechef von Babbel, als strategischer Berater am Unternehmen beteiligt.
Mehr Informationen zu Jurafuchs finden Sie hier.
Christian Leupold-Wendling, LL.M. (Cambridge) ist Geschäftsführer von Jurafuchs. Sie können ihn kontaktieren auf Linkedin und Twitter.
Dr. Carl-Wendelin Neubert und Steffen Schebesta finden Sie ebenfalls auf Linkedin.
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Jurafuchs Lern-App: . In: Legal Tribune Online, 24.09.2018 , https://www.lto.de/persistent/a_id/31097 (abgerufen am: 10.10.2024 )
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