Das Unisex-Urteil des EuGH über geschlechtsneutrale Versicherungstarife wird nach Ansicht des Branchenführers Allianz voraussichtlich zu höheren Beiträgen für die Versicherten führen. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" am Montag.
"Wir rechnen noch", sagte Allianz-Deutschland-Chef Markus Rieß im Interview der "Süddeutschen Zeitung". Einige Versicherungen, die nach Ende 2012 neu abgeschlossen würden, könnten sich jedoch merklich verteuern, mal für Männer, mal für Frauen. "In Einzelfällen kann das zehn bis zwanzig Prozent ausmachen", sagte Rieß.
Rieß, der seit knapp einem Jahr das Deutschland-Geschäft bei der Allianz verantwortet, bedauerte das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH). Darin hatten die Luxemburger Richter die Versicherer verpflichtet, die Tarife unabhängig vom Geschlecht der Versicherten festzulegen (Urt. v. 01.03.2011, Az. C-236/09).
Bei Krankenversicherungen könnten Frauen künftig günstigere Tarife bekommen. Bei den Autoversicherungen, wo sie bisher dank geringerer Schadenssummen oft niedrigere Tarife erhalten, werden sie jedoch vermutlich künftig mehr bezahlen müssen.
dpa/mbr/LTO-Redaktion
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Versicherungsbranche: . In: Legal Tribune Online, 30.05.2011 , https://www.lto.de/persistent/a_id/3391 (abgerufen am: 08.10.2024 )
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