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20535

US-Sandwich-Streit neu aufgerollt?: Anwalt geht gegen Ver­g­leich im Subway-Pro­zess vor

09.09.2016

Subway-Sandwich

Bild: Tomwsulcer, Wikimedia Commons, CC0 1.0 Universal, Zuschnitt und Skalierung durch LTO

Der Fall um die Länge der Sandwiches schien längst erledigt. Nun meldet sich jedoch ein Prozessanwalt und beanstandet das Ergebnis: Nicht die Kunden, sondern deren Anwälte allein hätten vom Verfahren profitiert.

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Am Donnerstag ging vor dem Bundesberufungsgericht in Chicago der Streit um die Länge der Subway-Sandwiches in die nächste Runde. Wie das Wall Street Journal berichtet, wehrt sich der amerikanische Anwalt Ted Frank gegen den Vergleich im Subway-Prozess.

Mit einer Sammelklage hatten US-Amerikaner Klage gegen den Konzern erhoben. Sie rügten die Länge der Sandwiches. Diese seien nicht – wie beworben – 12 Inches lang, sondern etwa einen Inch kürzer. Der Prozess endete mit einem Vergleich: Danach sollten alle Filialen der Kette in den USA zukünftig "ein Messwerkzeug benutzen, um sicherzustellen, dass das den Kunden verkaufte Brot tatsächlich 6 oder 12 Inches lang ist".

Eine halbe Million Dollar Rechtsanwaltsgebühren

In finanzieller Hinsicht profitierten aber die Prozessbevollmächtigten von dem Vergleich. Ihnen wurden laut Bericht Rechtsanwaltsgebühren in Höhe von insgesamt 520.000 US Dollar zugesprochen sowie Bonuszahlungen von 500 US Dollar für zehn der Anwälte.

Gegen diesen Vergleich geht nun Anwalt Frank vor. Für ihn sei das Ergebnis im Subway-Fall das beste Beispiel für die Verbraucherunfreundlichkeit solcher Klagen, heißt es im Artikel. Zu häufig würden seiner Meinung nach durch Vergleiche in Sammelklagen Klägeranwälte bereichert, ohne dass die Kläger selbst profitierten.

In seinem Schriftsatz an das Berufungsgericht macht er geltend, die Sandwich-Kette sei schon im Januar 2013 dazu bereit gewesen, das "Längenproblem" zu lösen. Es sei nicht ersichtlich, inwiefern der Prozess und der Vergleich noch zur Problemlösung beigetragen haben. Sinn und Zweck der Sammelklage sei nicht gewesen, die Rechte der Verbraucher zu stärken. In erster Linie habe der Profit der jeweils Prozessbevollmächtigten im Vorgergrund gestanden.

nas/LTO-Redaktion

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US-Sandwich-Streit neu aufgerollt?: Anwalt geht gegen Vergleich im Subway-Prozess vor . In: Legal Tribune Online, 09.09.2016 , https://www.lto.de/persistent/a_id/20535/ (abgerufen am: 25.09.2023 )

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