Juristinnen und Juristen sehen weltweit in der Pandemie einen Anschub für mehr Technologie im Rechtsmarkt. Das betreffe sowohl Rechtsabteilungen als auch Kanzleien, wie eine Studie von Wolters Kluwer zur Entwicklung des Rechtsmarkts zeigt.
Die Covid19-Pandemie hat die digitale Transformation des Rechtsmarkts beschleunigt. Juristinnen und Juristen weltweit sehen darin den Schlüssel, Leistung, Effizienz und Produktivität in ihrer Branche zu verbessern. Das geht aus der am Dienstag veröffentlichten "Future Ready Lawyer 2021"- Studie des Informationsdienstleisters Wolters Kluwer, zu dem auch LTO gehört, hervor. Sie kann hier kostenlos abgerufen werden.
Wolters Kluwer hat weltweit 700 Juristinnen und Juristen zu aktuellen Trends des Rechtsmarkts sowie deren Auswirkungen befragt. Demnach erwartet die Mehrzahl der Befragten, dass die Bedeutung von Legal Tech, wie auch die zu bewältigende Informationsmenge und –komplexität, weiter steigen wird. Ein weiterer Trend liege in der Anwerbung und Bindung von Talenten. Allerdings schätzen laut Pressemitteilung nur rund dreißig Prozent, dass ihre Organisationen gut vorbereitet sind, um mit den Trends Schritt halten zu können.
Außerdem habe die Studie ergeben, dass Rechtsabteilungen bei der Zusammenarbeit mit Kanzleien verstärkt erwarten, dass diese technologische Lösungen für den bestmöglichen Service einsetzen. So haben 91 Prozent der befragten Rechtsabteilungen angegeben, dass sie Kanzleien anhand ihres Technologieeinsatzes bewerten wollen. Bisher gebe es eine erhebliche Diskrepanz zwischen dem Technologieeinsatz von Rechtsabteilungen und dem der Kanzleien.
Rechtsabteilungen setzen Kanzleien unter Druck
Insbesondere Rechtsabteilungen sehen sich aber auf den verstärkten Einsatz von Technologien angewiesen. Mit einer höheren Arbeitsbelastung und zugleich kleinerem Budget in der Pandemie sehen sie sich dazu veranlasst, externe Rechtskosten zu reduzieren sowie Routineaufgaben zu automatisieren. So seien auch nur dreißig Prozent der Rechtsabteilungen derzeit mit ihrer Kanzlei zufrieden und immer mehr würden einen Wechsel planen.
Doch auch die deutliche Mehrzahl der Kanzleien hat laut Pressemitteilung angegeben, dass die Pandemie den Wandel beschleunigt hat. So gehen sie davon aus, dass es in den nächsten drei Jahren zu einem stärkeren Einsatz von Technologie zur Produktivitätsverbesserung und zur Unterstützung in der Mandantenarbeit kommen wird. Dabei komme jedoch noch viel Arbeit auf sie zu.
Im Vergleich zu der entsprechenden Studie aus dem Jahr 2020 erwarten Kanzleien außerdem einen stärkeren Einsatz von nicht-juristischem Personal sowie mehr Self-Service-Angebote für Mandanten.
Transparenzhinweis: Auch die LTO gehört zum Informationsdienstleister Wolters Kluwer.
Future Ready Lawyer Studie 2021: . In: Legal Tribune Online, 15.06.2021 , https://www.lto.de/persistent/a_id/45209 (abgerufen am: 13.10.2024 )
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