Im Sommer waren die Ermittlungen im Fall Jenny Böken, die auf der Gorch Fock ums Leben kam, wieder aufgenommen worden. Nun gab die Staatsanwaltschaft Kiel bekannt, dass sie die Ermittlungen wieder eingestellt hat.
Die Staatsanwaltschaft Kiel ermittelt nach Prüfung einer neuen Zeugenaussage, die im Sommer zur Wiederaufnahme der Ermittlungen führte, nicht weiter. Die Zeugenaussage sei nicht glaubhaft, teilte sie mit.
Im September 2008 war die 18-jährige Kadettin Jenny Böken bei einer Ausbildungsfahrt der Gorch Fock, dem Segelschulschiff der Marine, über Bord gegangen, während sie Wache hielt. Erst elf Tage später wurde ihr Leichnam aus der Nordsee geborgen, die Todesumstände sind bis heute ungeklärt.
Die Ermittler hielten ein Unglück für am wahrscheinlichsten und stellten 2009 das Verfahren ein. Im Sommer dieses Jahres erhielten sie jedoch Aussagen einer Zeugin, die zur Wiederaufnahme der Ermittlungen führten. Die Zeugin sei 2008 ebenfalls bei der Bundeswehr gewesen, war allerdings nicht auf der Gorch Fock im Dienst, hieß es weiter. Laut Anwalt der Familie hat sie jedoch von mehreren Personen, darunter auch Marineangehörige, erfahren, dass Jenny Böken erdrosselt worden sei.
Diese laut der Staatsanwaltschaft im Wesentlichen auf Hörensagen beruhenden Aussagen führten nun aber auch nicht zu einem neuen Ergebnis. "Wir glauben den Angaben der Zeugin nicht", fasste der Kieler Oberstaatsanwalt Michael Bimler zusammen und begründetet so die erneute Einstellung des Ermittlungsverfahrens.
dpa/ast/LTO-Redaktion
Tod auf der Gorch Fock: . In: Legal Tribune Online, 26.11.2019 , https://www.lto.de/persistent/a_id/38891 (abgerufen am: 04.11.2024 )
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