Wie der Gerichtssaal 600 damals aussah, als die Nürnberger Prozesse stattfanden, können Besucher heute nachvollziehen. Der Saal ist nun ein Ort für Erinnerung.
Eine Medieninstallation im Gerichtssaal 600 in Nürnberg lässt den Original-Schauplatz der Nürnberger Prozesse wieder aufleben. In 13 Prozessen standen dort ab 1945 die Kriegsverbrecher der Nationalsozialisten vor Gericht. Seit März 2020 ist der Saal nur noch Erinnerungsort und Teil des Memoriums Nürnberger Prozesse. Wie er damals aussah, als in Nürnberg der Grundstein für die internationale Strafgerichtsbarkeit gelegt wurde, können Besucherinnen und Besucher nun dank einer Rauminszenierung aus Video, Klang und Licht nachvollziehen.
Die 15 Minuten lange Medieninstallation ist ab Sonntag zu festen Zeiten in dem historischen Gerichtssaal zu sehen. Von den Zuschauerbänken aus könne das Publikum dadurch in die Klang- und Bildwelt des historischen Ereignisses abtauchen, teilten die Organisatoren am Freitag mit. Auf zwei Leinwänden erscheinen Film- und Fotoaufnahmen der Nürnberger Prozesse und ergänzen eine computergestützte Rekonstruktion des historischen Ortes.
Die Besucherinnen und Besucher des Memoriums sind dem Ausstellungsteam zufolge oft verwirrt, weil der Gerichtssaal auf historischen Aufnahmen größer und anders angeordnet wirkt. Der Grund ist, dass für die Nürnberger Prozesse eine Wand entfernt und dadurch Platz für eine Galerie und einen Balkon geschaffen wurde. 1961 wurde die Wand dann wieder eingezogen und die Sitzanordnung der Prozessbeteiligten geändert.
dpa/cp/LTO-Redaktion
Original-Schauplatz nachgestellt: . In: Legal Tribune Online, 18.11.2022 , https://www.lto.de/persistent/a_id/50221 (abgerufen am: 12.12.2024 )
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