Verdacht auf Marktmanipulation nach Abgasaffäre: BaFin zeigt kom­p­letten VW-Vor­stand an

21.06.2016

Am Montag gab die Staatsanwaltschaft Braunschweig bekannt, gegen Ex-Vorstand Winterkorn und ein weiteres Vorstandsmitglied zu ermitteln. Die BaFin hat den gesamten Vorstand angezeigt.

Nach Ansicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) ist der gesamte VW-Vorstand, der bis September im Amt war, verantwortlich für mutmaßliche Marktmanipulationen. Wie Spiegel online unter Berufung auf einen Insider berichtet, hat die BaFin alle Vorstandsmitglieder bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig angezeigt.

Die Staatsanwaltschaft hatte am Montag bekannt gegeben, gegen Martin Winterkorn und ein weiteres Vorstandmitglied zu ermitteln, weil diese womöglich die Aktionäre zu spät über die Schummel-Software informiert haben sollen. Gegenüber dem Spiegel erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft nun, dass nicht auszuschließen sei, dass gegen weitere Personen ermittelt werde.

Der Vorwurf der BaFin: Der Konzern soll seine Aktionäre bewusst verspätet über die finanziellen Konsequenzen informiert haben, die sich aus den Software-Manipulationen bei den Dieselfahrzeugen ergeben. Der VW-Konzern war dieser Pflicht nach Angaben der Braunschweiger Strafverfolger am 22. September 2015 nachgekommen. Es bestehen laut Mitteilung der Staatsanwaltschaft allerdings zureichende tatsächliche Anhaltspunkte dafür, dass diese Pflicht zu einer Mitteilung über die zu erwartenden erheblichen finanziellen Verluste des Konzerns bereits zu einem früheren Zeitpunkt bestanden haben könnte.

acr/LTO-Redaktion

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Verdacht auf Marktmanipulation nach Abgasaffäre: . In: Legal Tribune Online, 21.06.2016 , https://www.lto.de/persistent/a_id/19748 (abgerufen am: 09.12.2024 )

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