Betrugsprozess gegen Abou-Chaker: Bushido als Zeuge belastet Ex-Manager

16.12.2024

Der nie enden wollende Konflikt zwischen Rapper Bushido und seinem ehemaligen Manager und Geschäftspartner Arafat Abou-Chaker geht in die nächste Runde. Bushido war als Zeuge gegen Abou-Chaker geladen und sprach aus dem Nähkästchen.

 

Bushidos Ex-Manager muss sich vor dem Landgericht Frankfurt (Oder) gegen Betrugsvorwürfe verteidigen. Ihm und einem Mitangeklagten wird Betrug im Rahmen eines Rechtsstreits vorgeworfen. In einem vorangegangenen Zivilprozess stritten sich Abou-Chaker und Bushido um die Aufteilung eines gemeinsamen Immobiliengeschäfts in Brandenburg. Dabei soll Abou-Chaker laut Staatsanwaltschaft gefälschte Quittungen eines Bauunternehmers vorgelegt haben, um angebliche Zahlungen nachzuweisen und den Prozess zu seinen Gunsten zu gestalten. 

Nach Angaben des Oberstaatsanwalts hat Abou-Chaker damals 180.000 Euro aus der gemeinsamen Gesellschaft gezogen, ohne dafür einen entsprechenden Grund zu haben. Der Angeklagte sagte damals, er habe mit dem Geld Rechnungen eines Bauunternehmens beglichen und damit auch im Sinne Bushidos gehandelt. 

Abou-Chaker selbst, für den bis zum rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens die Unschuldsvermutung gilt, wollte sich zu Prozessbeginn vergangene Woche nicht äußern. Dafür war Bushido aber umso redseliger.

Bushido als Zeuge 

Rapper Bushido und ehemaliger "Weggefährte" des Angeklagten war in dem Prozess als Zeuge gegen seinen Ex-Manager geladen. Er bekräftigte die Betrugsvorwürfe gegen Abou-Chaker. Das Gericht zeigte ihm einige der Rechnungen, die etwa den Neubau eines Pools belegen sollen. Bushido teilte mit, dass er die darauf angegebene Firma nicht kenne. Er wisse auch nicht, ob diese Firma jemals existiert habe. Diese Rechnungen seien in seinen Augen Scheinrechnungen. 

Abou-Chaker und dessen Bruder hätten das gemeinsame Konto einer Immobilienunternehmung stattdessen sogar "geplündert" und ungefragt 180.000 Euro entnommen, sagte Bushido dem Vorsitzenden Richter. Wofür das Geld verwendet worden sei, wisse er nicht. Bushido gab sich versiert und scherzte teilweise. Und selbst eine Beleidigung konnte er sich nicht verkneifen. Abou-Chaker schaute bei den Ausführungen teils ungläubig im Gerichtssaal umher, schüttelte den Kopf und suchte das Gespräch mit seinen Verteidigern.

Vom Trauzeugen zum Feindbild

Bei der Beantwortung der Fragen des Richters ging Bushido sehr kleinteilig auf die Anfänge seiner Beziehung zu seinem Ex-Manager Abou-Chaker ein. “Wir waren so sehr miteinander verkettet und verwoben", erklärte Bushido. Abou-Chaker war nicht nur Trauzeuge auf Bushidos Hochzeit. Die beiden erwarben sogar gemeinsam ein Grundstück bei Berlin, um dort mit den Familien zusammenzuwohnen. 

Bis es 2018 schließlich zum Streit kam. Es ging um Einnahmen im Musikgeschäft, um Konflikte hinsichtlich des gemeinsamen Grundstücks und um Schwierigkeiten, diese engen Verflechtungen zu lösen. Seither sind Bushido und Abou-Chaker nicht mehr aus den Gerichtssälen wegzudenken: Abou-Chaker wurde in einem Strafprozess Gewalt gegen Bushido vorgeworfen. Das Gericht sprach ihn aber weitgehend frei. Es folgte besagter Zivilprozess um das gemeinsame Immobilienunternehmen im brandenburgischen Rüdersdorf, welchen Bushido gewonnen hat.

dpa/eh/LTO-Redaktio

Zitiervorschlag

Betrugsprozess gegen Abou-Chaker: . In: Legal Tribune Online, 16.12.2024 , https://www.lto.de/persistent/a_id/56123 (abgerufen am: 12.02.2025 )

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