Der Mediziner hatte einem mutmaßlichen Drogendealer vor mehr als sechs Jahren Brechsirup über eine Magensonde eingeflößt, damit die Ermittler an die zuvor verschluckte Kokainpäckchen kämen. Der 35-Jährige fiel danach ins Koma und starb einige Tage später.
In dem neu aufgerollten Prozess hatte die Staatsanwaltschaft neun Monate Haft auf Bewährung für den Polizeiarzt wegen fahrlässiger Tötung und vorsätzlicher Körperverletzung gefordert. Die Verteidigung plädierte auf Freispruch.
"Die Kammer hat alles getan, um die Todesursache zu klären", sagte der Vorsitzende Richter am Dienstag. Das sei jedoch nicht eindeutig gelungen, auch wenn viel dafür spreche, dass das Opfer langsam ertrunken sei. "Sämtliche Gutachter mussten einräumen, dass es Ungereimtheiten gibt." So habe der 35-Jährige unter anderem nicht gehustet, obwohl dies ein unausweichlicher Reflex beim Verschlucken sei.
In einem ersten Prozess hatte das Landgericht (LG) den Arzt im Dezember 2008 freigesprochen. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil aber auf.
dpa/tko/LTO-Redaktion
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