Fußball-Wettskandal: Milan Sapina zu 10 Monaten Haft verurteilt

19.03.2013

Im vierten Prozess um den Fußball-Wettskandal von 2009 ist nun auch der Berliner Café-Besitzer Milan Sapina verurteilt worden. Das LG Bochum verhängte gegen den 47-Jährigen eine Haftstrafe von zehn Monaten ohne Bewährung.

Im Prozess ging es um die Partie zwischen Istanbul Büyüksehir Belediyespor und Genclerbirligi Ankara vom 3. Mai 2009 sowie um das Spiel zwischen SV Kapfenberg gegen Rapid Wien vom 23. September 2009. Laut Urteil hat Milan Sapina, der Bruder von Ante Sapina, die "Wettmafia" durch die nächtliche Bereitstellung von Bargeld unterstützt und auch selbst von Insider-Tipps profitiert und Wetten platziert. Sein Wettgewinn soll sich auf rund 5.700 Euro belaufen haben.

Sapina war wegen seiner Verwicklung in den Bestechungsskandal um DFB-Schiedsrichter Robert Hoyzer bereits 2005 vom Landgericht Berlin zu 16 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Eine erneute Bewährungsstrafe kam für die das Landgericht (LG) Bochum deshalb nicht mehr in Betracht. Sein Verteidiger Martin Nitschmann will Revision gegen das Urteil vom 19.03.2013 (Az. 2 Kls 18/11) einlegen.

Das Urteil des LG Bochum gegen Ante Sapina hob der Bundesgerichtshof im Dezember 2012 teilweise auf (Urt. v. 20.12.2012, Az. 4 StR 125/12), weil nicht geprüft worden war, ob eine Strafmilderung nach der Kronzeugenregelung infrage kommen könnte. Außerdem müsse zulasten von Sapina nochmals geprüft werden, ob in einigen Fällen statt eines Betrugsversuchs doch ein vollendeter Betrug vorliegt und ob der Wettpate im juristischen Sinn als Teil einer Bande gehandelt habe.

dpa/plö/LTO-Redaktion

Zitiervorschlag

Fußball-Wettskandal: . In: Legal Tribune Online, 19.03.2013 , https://www.lto.de/persistent/a_id/8356 (abgerufen am: 13.10.2024 )

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