Nach Skandal um Leiharbeiter: Amazon verklagt eigenen Betriebsrat

18.03.2013

Der Online-Versandhändler Amazon in Bad Hersfeld verklagt seinen Betriebsrat vor dem ArbG in Fulda. An diesem Montag treffen sich Kläger und Beklagte zu einer ersten Aussprache. Laut dem Gericht geht es um die Weiterbeschäftigung von rund 65 Leiharbeitern der Firma Trenkwalder, die in den Fokus der Behörden geraten war.

Die Leiharbeiter hatten bei Amazon befristete Arbeitsverträge bis zum 28. Februar. Die zuständige Richterin des Arbeitsgerichts (ArbG) Fulda sagte, Amazon wolle die Verträge dieser Mitarbeiter bis Ende März verlängern. Doch der Betriebsrat verweigere seine Zustimmung. Er wolle erst abwarten, was die behördliche Überprüfung des Leiharbeitsunternehmen Trenkwalder ergebe. Amazon aber habe Dringlichkeit angemeldet und wolle die Zustimmung jetzt über das Arbeitsgericht erwirken.

Eine ARD-Fernsehdokumentation über die Arbeitsbedingungen für Leiharbeiter bei Amazon hatte behördliche Kontrollen der Leiharbeitsfirmen zur Folge gehabt. Amazon hatte daraufhin die Zusammenarbeit mit zwei dieser Firmen umgehend aufgekündigt.

Die Staatsanwaltschaft Fulda ermittelt unterdessen gegen zwei Mitarbeiter der Leiharbeitsfirma Hensel European Security Services (H.E.S.S.) mit Sitz in Kassel wegen Nötigung und Freiheitsberaubung. Sie sollen Fernsehjournalisten in einem Hotelzimmer festgehalten und zur Herausgabe ihres Filmmaterials genötigt haben.

dpa/mbr/LTO-Redaktion

Zitiervorschlag

Nach Skandal um Leiharbeiter: . In: Legal Tribune Online, 18.03.2013 , https://www.lto.de/persistent/a_id/8348 (abgerufen am: 03.11.2024 )

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